zählen. Wir wollen uns aber begnügen und nur noch daran erinnern, daß in unserem Krankenhaus ein Kindergarten eingerichtet wurde, in dem die kranken Frauen ihre Jungen oder Mädel unterbringen können. Wir nehmen damit den Müttern eine große Sorge ab und haben es erreicht, daß manche Patientin das Krankenhaus zur rechten Zeit aufsucht, die sonst nicht oder verspätet ihr Leiden hätte behandeln lassen. Nun kann sie bei einem Blick durch das Fenster ihr Kind unter fürsorglicher Aufsicht auf dem Rasen gegenüber dem Krankenhaus spielen sehen und weiß es in guten Händen. Denn selbstverständlich werden die Kinder ärztlich überwacht und von der Krankenhausküche verpflegt.
Wir wollen auch daran denken, daß das Krankenhaus einen schönen Kulturraum besitzt, der aus einem Trockenboden entstanden ist. Hier finden sich fast an jeden Abend lerneifrige Menschen zusammen, sei es bei einem Kursus des Deutschen Roten Kreuzes oder zu einer musikalischen Unterrichtsstunde oder zur Arbeit über gesellschaftliche Fragen.
Ja, es geht vorwärts in unserer Arbeit! Aber der rote Faden, der sich durch die nun 50jährige Geschichte des Krankenhauses in der Bergstraße zieht: der Platzmangel, ist z. Zt. eine schwere Sorge für Betriebsleitung und Belegschaft. Seit Januar 1953 bilden Krankenhaus Bergstraße, die Poliklinik in der Bäckerstraße und die Innere Abteilung in der Reetzer Straße eine Funktionseinheit: die Krankenanstalten Perleberg.
Die Arbeitsaufgaben sind hierdurch größer geworden, auch die Zahl der zu versorgenden Patienten wird ständig höher. Die Innere Abteilung, die in z. T. unzulänglichen Baracken unfergebracht ist, reicht schon lange nicht mehr für die Kranken aus. Gemeinsame, sehr eindringliche Bemühungen der Betriebsleitung haben es erreicht, daß ein neues Wirtschaftsgebäude in der Reetzer Straße errichtet wird. Eine sehr leistungsfähige moderne Röntgen-Abteilung konnte bereits zu Beginn des Jahres in Betrieb genommen werden, aber der Bettenmangel ist noch nicht behoben. So mußte zu einer Notlösung gegriffen werden und das frühere Terrassen-Hotel in der Wittenberger Straße als Hilfskrankenhaus dienen. Am 6. Juni 1955 wurde diese Einrichtung ihrer Bestimmung zugeführt. 55 Patienten können dort Aufnahme finden. Damit stehen den Krankenanstalten insgesamt 441 Betten zur Verfügung.
An vier verschiedenen Stellen der Stadt liegen nunmehr die Arbeitsplätze. Hierdurch wird die Arbeit recht erschwert.
Aber in treuer Pflichterfüllung ist die Belegschaft bemüht, dem kranken Menschen zu dienen und eine Arbeit von hoher Qualität zu leisten. Diese Sorgen mag auch unser alter Perleberger auf der Gartenbank hören. Dann macht er uns vielleicht noch die Freude mit einem Bericht: Er habe
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