bergen ziemlich hart an das Dossetal, dieses verengend, heran, wodurch es nördlich Dossow zu einer Stauung der Wassermassen kam. Hierdurch wurde die Voraussetzung für eine Beruhigung der Wassermassen und damit für eine Ablagerung des Schwebs geschaffen. Dieser lagerte sich hier nach dem jeweiligen Ruhezustand des Wassers in mehr oder weniger feiner Körnung als schöngeschichteter Ton, Tonmergel und Lehm in einer Mächtigkeit von 0,5 bis 3 m ab (Bänderton).
In dieser geologischen Beschaffenheit befand sich unser Gebiet am Ende der Späteiszeit, d. h. unmittelbar nach Abzug des Inlandeises. Wir treten damit in die alluviale nacheiszeitliche Wärmezeit ein. Übergang zu ihr dürfte wohl eine Zeit gewesen sein, in der der Boden, noch frei von einer schützenden Vegetationsdecke, den formverändernden Kräften von W r ind und Wasser besonders stark ausgesetzt war. Namentlich der Wind fand in unserem Gebiet in den trockenen Sandmassen ein willkommenes Material für seine Betätigung, das er zu langgestreckten Dünenzügen zusammenwehen konnte. Hierfür sind die sich südöstlich Gadow erhebenden Fuchs-, Wolfs- und Weheberge die markantesten Vertreter aus jener Zeit. Von ihnen stellen besonders die Fuchsberge geradezu ein klassisches Beispiel eines spätglazialen Dünenzuges dar. Sie bilden eine nach Nordosten geöffnete Parabel, die sich in ihrem Scheitelpunkt bis zu 10 m aus ihrer Umgebung erhebt, während ihre ca. 1 H km langen Schenkel nach den Enden verflachen. Da außerdem der Sand nach den Enden zu wesentlich steinreicher ist als nach der Düne, kann aus Form und Zusammensetzung derselben gefolgert werden, daß die vorherrschenden Winde zur Entstehungszeit des Dünenzuges Nordwestwinde waren.
Die Schmelzwässer des diluvialen Dossetals verringerten sich, einen neuen Talboden bildend, der sich nach weiterer Abnahme der Wassermassen wohl bald in einer zweiten Terrasse von dem diluvialen Talboden absetzte. In diesem zweiten Talboden fließt heute, nur wenig abgeschnitten, die Dosse als schmales Flüßchen in vielen Windungen dahin. Ihr Wasserspiegel hat nördlich Wittstock eine Höhe von 60 m und senkt sich bis nach Teetz auf 43 m.
Doch nicht lange kann diese vegetationslose Zeit gedauert haben. Den weichenden Eismassen folgte allmählich die Pflanzenwelt und mit ihr die Tierwelt. Wo diese sich einfanden, bildete sich bald aus den Zersetzungsprodukten ihrer abgestorbenen Teile eine neue dünne Bodenschicht, der Humus, der durch seine mehr oder weniger dunkle Farbe gekennzeichnet ist. Oder es bildete sich Torf. Dieser kann jedoch nur unter ‘ teilweiser Wasserbedeckung entstehen, weil dadurch der freie Zutritt der Luft verhindert und damit die vollständige Zersetzung der abgestorbenen Pflanzen unterbunden wird. Diese Bedingungen sind u. a. in den Gebieten gegeben, die in ihrer Tiefe den allgemenen Grundwasserspiegel erreichen, bzw. unter ihn herunterreichen. Dies trifft für alle die vielen kleinen und großen
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