Heft 
(1956) 10
Seite
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Reservefonds den satzungsmäßigen Hochstand erreicht. So wurde in diesem Jahre eine Dividende von 14 % Prozent, 1881 von 17 >3 Prozent ausgeschüttet, und im Jahre 1882 konnten sogar 19% Prozent gezahlt werden.

Woher kam diese glänzende finanzielle Lage? Weil die Kapitalisten am Krieg verdienten! Weil die Eisenbahner ausgebeutet wurden lange Arbeitszeit und niedrige Löhne! Doch darüber schweigt sich die Chronik aus.

In den Wittenberger Polizeiakten aus dem Jahre 1883 kann man aber die Antwort lesen:

Die Winterwitterung verlief sehr gelinde. Bereits ausgangs November 1862 fror die Elbe- zu. Es trat aber gleich nach Weihnachten gelindere | Temperatur ein, und der Strom wurde von unten auf wieder frei, ohne ^ Gefahr und Verlegenheiten zu bringen. Seither ging der Schiffahrtsbetrieb ungehindert fort und brachte unserem Proletariat die notdürftigen Ein­künfte, so daß die Armenpflege außerordentlich gering in Anspruch genom­men werden brauchte.

Notdürftiges Einkommen des Pro- »«*»!<* - * ,-- 1

letariats und 19% Prozent Divi­dende der Eisenbahnaktionäre, das ist der Kapitalismus. So war er, und so bleibt er überall, wenn ihm nicht die Grundlage, d. h. das Pri­vateigentum an den Produktions­mitteln und so die Ausbeutung des Menschen, entzogen wird. Neben dem Aktienkapital A von 15 Milli­onen Mark, besaß die Bahn 5 Mil­lionen Mark Aktien B, die von Hamburg und Mecklenburg über­nommen waren. Diese wurden statutgemäß von 1857 bis 1873 ge­tilgt. So hatten die Aktionäre in I dieser Zeit insgesamt 13 Millionen Mark Dividende erhalten.

Den Aktionären der Aktien A wurden in den 25 Jahren des Be­stehens der Eisenbahngesellschaft 45 Millionen Mark, das waren durchschnittlich jährlich 8,595 Pro­zent Dividende, gezahlt.

Die Eisenbahnaktien waren gut und brachten den Ausbeutern hohe Profite.

Berlin- Hwatargtr Eisenbahn.

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Übersicht über die jährlichen Einnahmen

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