Federzeichnung: O. Warnke, Dambeck
Brücke über die Baeke
und beobachteten die Rauch- und Brandsäulen am Horizont und meldeten das Herannahen von Söldnertrupps. Dann läuteten die Sturmglocken im Dorf. Gegen kleinere Horden setzten sich die Dambecker mit Dreschflegeln, Forken, Sensen, Beilen und auch Schußwaffen zur Wehr. Schlimm war es für die kleine Köhlersiedlung Rosenwinkel an der Grenze zwischen Balow und Brunow. Auf einer Anhöhe in der Nähe hatte man eine „Schwedenschanze“ errichtet. Hierher flüchtete man und versuchte, sich zu verteidigen. Die Siedlung wurde in diesen Jahren niedergebrannt und ist vom Erdboden verschwunden. Keiner baute sie wieder auf. Und was wurde aus den Bewohnern? Konnten sie sich retten? Wurden sie niedergestochen? —
Keiner weiß es.-Gegen größere Trupps, besonders gegen Reiterei,
waren auch die Dambecker machtlos. Beim Ruf „Die Schweden kommen!“ kletterten gifte Schützen mit ihren Feuerwaffen in den wehrhaften Kirchturm, wo Brot, Speck und Wasser für Wochen lagerten. Von hieraus konnten sie beobachten, wie die Reiter in die Häuser drangen, sie durchwühlten und in Brand setzten. Durch Fenster und Schießscharten im Turm konnten sie manchen dieser fremden Räuber abschießen. — Frauen, Kinder und Greise aber waren in Sicherheit. Beim ersten Alarm waren sie mit den
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