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Winterschutzkleidung noch nicht geliefert. Reinigung der Schutzkleidung bei vertraglich verpflichteter Reinigungsfirma wegen Benzinmangels in Frage gestellt.“
Das war die Hinterlassenschaft des Monopolkapitalismus.
Ein trauriges Ergebnis!
War das Leben schon besser geworden?
Ja und nein! Bei den meisten Eisenbahnern fehlte noch die Einsicht, daß nur durch eigene Arbeit eine Besserung der Lebenslage erreicht wferden konnte.
Zum Weihnachstfest 1946 wurde erstmalig eine Weihnachtsfeier veranstaltet und den Kindern zum Teil selbstgefertigte Geschenke überreicht.
Auch die Jugend des Bahnbetriebswerkes besann sich, und die Kulturarbeit nahm ihren Anfang.
Daß die aufbauwilligen Eisenbahner, deren Zahl langsam und stetig wuchs, auch Erfolge erreicht hatten, darüber stand in dem angeführten Bericht folgendes:
„Im Werkstättenteil „Soll“ erfüllt.
Drehscheiben überholt und gestrichen. Kohlenkräne überholt und jeder Verkehrssteigerung gewachsen. Kompressoranlage überholt und ausreichend.
Elektrische Anlagen in Betrieb.
Greiferkran betriebsfähig. Störungen in der Be- und Entladung behoben.
Lokomotivschuppen gestrichen. Aufenthaltsräume der Beschäftigten gestrichen und sauber.
Wasch- und Umkleideräume in Ordnung.
Brause- und Zellenbäder in Benutzung.“
Mit den vorhandenen Lokomotiven wurden bis Ende 1946 1 956 438 km geleistet. Das war eine bedeutende Leistungssteigerung.
1947 — durch bessere Organisation zu besseren Leistungen
Mit 768 Beschäftigten, davon 31 Frauen, begann die ^.rbeit im Jahre 1947. Ein anhaltender kalter Winter begann schon im Dezember 1946, der die Leistungen im I. Quartal 1947 stark behinderte. Bis zum März hielt die starke Kälte an. Die fehlende Dachpappe auf den Schuppendächern wirkte sich in den .Lokomotivschuppen ungünstig aus.
Eisbahnen gab es überall. Insbesondere im Lokomotivschuppen I wuchsen, wie in einer Tropfsteinhöhle, die Stalaktiten und die Stalagmiten stündlich.
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