Heft 
(1957) 7
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lieben in ihnen im Laufe der Jahre gewaltig verändert. Hier gab es keinen Stillstand, und die Schule zu Putlitz hat der fortschrittlichen Entwicklung im staatlichen Leben Rechnung getragen. Besonders im letzten Jahrzehnt hat der Aufbau einer demokratischen Schule in der DDR auch hier eine stolze Aufwärtsentwicklung gebracht, die auch schon rein äußerlich jedem Besucher auffallen muß. Hatten noch bis zum Jahre 1945 die alten Gebäude für den Schulbetrieb genügen müssen, so wurden nunmehr durch den Arbeiter-und-Bauern-Staat die Fesseln einer allzu beengten Räumlichkeit gesprengt und kurzerhand ein drittes Schulgebäude geschaffen. Folge mir, lieber Freund, in den großen Philippshöfer Park am rechten Ufer der Ste- penitz, und Du wirst sehen, daß hier unsern heranwachsenden Jungen und Mädeln ein schönes Schulhaus zur Verfügung gestellt worden ist. Wo bis zum Jahre 1945 die Herren Barone zu Putlitz ihr Junkerleben führten, ist heute eine Stätte des Lernens entstanden. Der Grundsatz: Nur das Beste für unsere Jugend hat hier eine schöne Verwirklichung gefunden.

Von der großen Rampe des neuen Schulhauses schweift unser Blick über einen geräumigen Wirtschaftshof, der dem Park vorgelagert ist. Lautes Dröhnen aus Werkstätten und Maschinenhallen verrät uns, daß es eine Stätte ernster Arbeit ist. Du schaust mich verwundert an: Was ist denn aus dem früheren Gutshof des Barons zu Philippshof geworden? Es ist eine der herrlichen Neuschöpfungen unserer Deutschen Demokratischen Repu­blik: Die MTS. An einer anderen Stelle kannst Du nachlesen, was dieser Betrieb für unsere Bauern bedeutet. Schau Dir das emsige Schaffen auf dem Hofe genau an, und Du wirst erkennen, daß hier eine großzügige Anlage entstanden ist, die zu einem Mittelpunkt der Landwirtschaft in Putlitz und Umgebung geworden ist und von keinem Besucher übersehen werden darf.

Zu den Jugendgefilden eines alten Putlitzers gehört zweifellos auch der Park am Westausgang an der Karstädter Chaussee. Früher nannten wir ihnBürgerpark, heute trägt er den NamenFriedrich-Ludwig-Jahn- Park. Wieviele schöne Erinnerungen knüpfen sich vor allem an die große Rasenfläche gleich am Eingang. Hier wurden alljährlich die großen Kinder­feste abgehalten, mit vielen, vielen Buden und lustigen Spielen, die den ganzen Nachmittag ausfüllten. Ein Volksfest im wahrsten Sinne des Wortes. Am Westausgang des Parkes, dort wo früher die Stepenitz in ihrem Lauf eine starke Biegung machte, stand noch bis 1923 die alte Badeanstalt, eine unscheinbare Bretterbude und etliche Quadratmeter zum Schwimmen. Sie entzückte wohl auch die Herzen der plätschernden Jugend, aber ein wirk­licher Schwimmsport konnte hier nicht betrieben werden. Die schattigen Wege, die durch die Grünanlage führten, werden Dir noch sehr vertraut Vorkommen, denn dort hat sich im Vergleich zu früher wenig geändert. Wenn wir aber jetzt über die Brücke am Steigerturm gehen und rechts einbiegen, dann wird sich ein Bild darbieten, wie Du es in unserem kleinen

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