Heft 
(1894) 81
Seite
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Deutsche Rundschau.

Jahre lang geschlafen . . . Und hier Löwe'sche Balladen; auch nicht gerade Neueste.Glocken von Speier" . . . Ach dies ewige Bim Barn, das bei einer Coulissenreißerei gleich kommt, ist geschmacklos und abgestanden, i hierRitter Olaf" . . . nun das geht."

Und sie stand auf, und wahrend der Pastor begleitete, sang sie den ^ mit großer Sicherheit und Bravour und erntete allgemeinen Beifall.

Es wurde dann noch ähnlich Romantisches gefunden, Einiges aus fliegenden Holländer und aus Zampa, dann der Haideknabe, lauter Sm die sie mit eben so viel Virtuosität wie Seelenruhe vortrug, während Esst Text und Composition wie benommen war.

Als die Trippelli mit dem Haideknaben fertig war, sagte sie:Nur es genug," eine Erklärung, die so bestimmt von ihr abgegeben wurde, weder Gießhübler noch ein Anderer den Muth hatte, mit weiteren Bitter sie zu dringen. Am wenigsten Esst. Diese sagte nur, als Gieshüb! Freundin wieder neben ihr saß:Daß ich Ihnen doch sagen könnte, r gnädigstes Fräulein, wie dankbar ich Ihnen bin! Alles so schön, so so gewandt. Aber Eines, wenn Sie mir verzeihen, bewundere ich fast : mehr, das ist die Ruhe, womit Sie diese Sachen vorzutragen wissen. Ich so leicht Eindrücken hingegeben, und wenn ich die kleinste Gespenstergeschi höre, so zittere ich und kann mich kaum wieder zurecht finden. Und tragen das so mächtig und erschütternd vor und sind selbst garrz heiter guter Dinge."

Ja, meine gnädigste Frau, das ist in der Kunst nicht anders. Und gar erst auf dem Theater, vor dem ich übrigens glücklicher Weise bewahrt blieben bin. Denn so gewiß ich mich persönlich gegen seine Versuchungen feit fühle es verdirbt den Ruf, also das Beste, was man hat. Im Uebri stumpft man ab, wie mir Kolleginnen hundertfach versichert haben. Da v vergiftet und erstochen, und der todten Julia flüstert Romeo einen Kalauer Ohr oder Wohl auch eine Malice, oder er drückt ihr einen kleinen Liebesb in die Hand."

Es ist mir unbegreiflich. Und um bei dem stehen zu bleiben, was Ihnen diesen Abend verdanke, beispielsweise bei dem Gespenstischen im O ich versichere Ihnen, wenn ich einen ängstlichen Traum habe, oder wenn glaube, über mir höre ich ein leises Tanzen oder Musiciren, während ! Niemand da ist, oder es schleicht wer an meinem Bette vorbei, so bin ich au mir und kann es Tage lang nicht vergessen."

Ja, meine gnädigste Frau, was Sie da schildern und beschreiben, ist auch etwas Anderes, das ist ja wirklich oder kann wenigstens etwas W liches sein. Ein Gespenst, das durch die Ballade geht, da graule ich mich nicht, aber ein Gespenst, das durch meine Stube geht, ist mir, gerade so Andern, sehr unangenehm. Darin empfinden wir also ganz gleich."

Haben Sie denn dergleichen auch einmal erlebt?"

Gewiß. Und noch dazu bei Kotschukofs. Und ich habe mir auch a bedungen, daß ich diesmal anders schlafe, vielleicht mit der englischen Goul nante zusammen. Das ist nämlich eine Quäkerin, und da ist man sicher.'