Druckschrift 
Effektivität und Effizienz kriminalpolizeilicher Organisationsformen auf Zeit : mit weiteren Beiträgen von Erich Philipp und einer Arbeitsgemeinschaft an der Polizei-Führungsakademie (Münster) unter Leitung von Wolfgang Stein / Heinz Büchler ...
Entstehung
Seite
37
Einzelbild herunterladen

Ausgehend von einer allgemeinen Definition, wonach eine Projektgruppe als "eigenständige Organisationseinheit mit zeitlich begrenzten Aufgaben, nach deren Erledigung die Organisationseinheit wieder aufgelöst wird", bezeichnet wird, befaßt sich die Literatur hauptsächlich mit

* den Projektarten, wie z.B. EDV-Projekte, F-& E-Projekte, Bauvorhaben etc.,

* den speziellen Anforderungen einzelner Wirtschaftssektoren, wie z.B. Bankwesen, Computerindustrie, Biotechnologie etc.,

* den Projektmanagement-Aufgaben und-instrumenten, wie z.B. Vorge­hensweise, Struktur, Planung, Organisation etc., und schließlich dem Projektumfeld.

Die 0.a. Differenzierung'® beruht auf der Erkenntnis, daß insbesondere das Organisieren und Führen in Projekten der jeweiligen Form des Handelns gerecht werden muß. Das bedingt Eigenständigkeit in der Praxis wie in der Theorie und erfordert somit auch die Ausleuchtung des Handlungsfeldes "Projektmanagement in der Polizei".

In der neueren Literatur' wird die Auffassung vertreten, daß Projektorga­nisation die Fähigkeit zum Wandel aufrecht erhalten muß, der Weg dahin allerdings nicht streng deterministisch verlaufen kann. Tatsächlich ist die Wirklichkeit polizeilichen Soko-Managements auch alles andere als ein Feld perfekt geplanten Handelns; es herrscht vielfach Chaos. Der Anspruch des klassischen Projektmanagements ist allerdings, unötiges Chaos zu verhin­dern. Es gerät damit jedoch in das Dilemma, daß bei Anwendung chaos­reduzierender Methoden und Instrumente auch"schöpferisches Chaos" vernichtet wird. Malik'* weist darauf hin, daß Unordnung in gewissen Gren­zen zugelassen werden muß und daß Strukturierung nicht erzwungen, son­dern durch indirekte Aktivierung von Handlungsquellen ermöglicht wird. Er skizziert damit ein neues Verständnis von Machbarkeit im Projektmanage­ment.

Schelle, M.: Zur Lehre vom Projektmanagement, 1989, S. 3 ff.

Gesellschaft für Projektmanagement(Hg.): Neuorientierung im Projektmanage­ment, 1990, S. 1 ff.

Gesellschaft für Projektmanagement(Hg.): Neuorientierung im Projektmanage­ment, 1990, S. 77 ff.

37