2.2. Methodik der Untersuchungen
Die Themenbewältigung der Arbeit konnte in weiten Passagen durch die Auswertung der Literatur getragen werden. Die Analyse der Arbeit von Mordkommissionen, Sonderkommissionen und Ermittlungsgruppen erschien auf der Basis der eigenen Erfahrungen nicht aussagekräftig und unvollständig. Um die Bearbeitung des Themas durch ein breites Erfahrungswissen und durch Fremdbewertung und Erkenntniswissen zu verbessern, wurde im Herbst 1990 vom Verfasser eine schriftliche Befragung unter der thematisierten Problematik
„EFFIZIENZ VON MORDKOMMISSIONEN, SONDERKOMMISSIONEN UND ERMITTLUNGSGRUPPEN“
durchgeführt. Im Rahmen dieser schriftlichen Befragung wurden unter Ausschluß des Zufallsprinzips die Kriminalpolizeidienststellen angeschrieben, von denen angenommen werden konnte, daß aufgrund der räumlichen Zuständigkeitsbereiche oder der Dienststellengröße Aussagen zum Einsatz von Mord- und Sonderkommissionen gemacht werden konnten. Dadurch verringerte sich notwendigerweise das Mengengerüst für die Befragung möglicher Dienststellen und Behörden.
Unberücksichtigt blieben bei der Auswahl der ersuchten Dienststellen und Behörden die ablauforganisatorischen Zuständigkeitsabgrenzungen innerhalb der Kriminalpolizei als auch die unterschiedlichen aufbauorganisatorischen Unterstellungsverhältnisse der Länderpolizeien. Die Dienststellen der neuen Bundesländer wurden ebenfalls angeschrieben, ohne die tatsächlichen und rechtlichen Bedingungen dabei zu berücksichtigen. Es wurde wissentlich dabei in Kauf genommen, daß durch mangelnde organisatorische und gesetzliche Regelungen unterschiedliche und damit möglicherweise verfälschende Ergebnisse entstehen konnten.
Durch die Angaben zu„Funktion in der Mordkommission“ sollten die im allgemeinen erhobenen methodischen Bedenken zur Fragebogenmethode bei Organisationsuntersuchungen relativiert werden.
Darüber hinaus darf nicht verkannt werden, daß durch behördenimmanente Hierarchiestrukturen eine ungefilterte Beantwortung der Fragen nicht zu erreichen ist.
278