Spätestens hier verkehrt sich die zunächst positive Wirkung der informalen Kommunikation in eine negative.
Eine Möglichkeit, unter Erhalt der positiven Wirkungen, die negativen weitgehend auszuschließen, ist dann gegeben, wenn die informale Kommunikation unter gleichzeitiger Beteiligung der betroffenen Hierarchieebenen bzw. benachbarter Teilorganisationseinheiten- face to face®®- stattfindet. Es sind dann sofortige Rückkopplungs- und Berichtigungsmöglichkeiten gegeben. Diese Erkenntnis wird auch in Nr. 1.2.7 der PDV 100 angedeutet, wo es heißt:"Der Informationsaustausch ist auf allen Ebenen durch persönlichen Kontakt zu unterstützen.” Letztlich wird damit dem formlosen gemeinsamen Kaffeetrinken oder tagesabschließenden zumindest kurzen Treffen aller Soko-Mitarbeiter das Wort geredet. Gerade dort ist sicher schon mancher Initialfunke zur Zielerfüllung übergesprungen.
Bei sehr großen Sonderkommissionen ist, um der Gerüchtebildung vorzubeugen, daran zu denken, daß Besprechungsprotokolle, die in der Führungsebene entstanden sind, allgemein zugänglich gemacht werden.
4.5. Auswirkungen der Kommissionsstärke auf die Informationsverarbeitung
In den Kapiteln über die vertikale und die horizontale Kommunikation wurden bereits Teilaspekte beleuchtet. Zur näheren Betrachtung sei hier eine analogiehafte Anleihe bei der Betriebswirtschaftslehre erlaubt, deren Zulässigkeit zwar durchaus fraglich ist, aber vielleicht sinnvolle Denkansätze geben kann. Die Produktionstheorie®” befaßt sich mit den Zusammenhängen zwischen Faktoreneinsatz und der Ausbringung von Produkten(Ausbringungsmenge). Umgemünzt auf das hier zu behandelnde Thema könnte dies bedeuten, einen Zusammenhang zwischen dem durch die Personalstärke bedingten Informationsaufkommen und dem Umfang der erlangten kriminalistischen oder beweiserheblichen Erkenntnisse herzustellen. Die Produk
% Merten, K.: Kommunikation, 1977, S. 70.
7 Woll, A.: Allgemeine Volkswirtschaftslehre, 1981, S. 151.