Kalina/Freiwald’* gehen auf fallspezifische Lösungen nicht ein. Sie meinen, daß wesentliche Systeme der ADV in Sokos(...) SPUDOK und PIOS(sind).
Beide Systeme sind Bestandteil des polizeilichen Informationssystems INPOL-Bund. Ein Zugriff ist daher nur über den Zentralrechner des BKA möglich(diese Aussage stimmt für Hamburg, andere Länder haben eigene SPUDOK-Anwendungen.).
Der L/Soko entscheidet über die Notwendigkeit einer SPUDOK-Datei. Der Aufbau einer SPUDOK-Datei nimmt, je nach Umfang, etwa eine Woche in Anspruch. Hiermit ist die Zeit von der Einrichtungsentscheidung bis zur abgeschlossenen Dateneingabe angesprochen.
Eine intensive Einweisung der Zugriffsberechtigten ist unbedingt erforderlich. Prinz’® meint sogar, daß die Anwendung einer SPUDOK-Datei ausgebildetes Bedienungspersonal erfordert.
SPUDOK kann wie folgt beschrieben werden:
- Die SPUDOK-Datei ist eine mit Hilfe der Datenverarbeitung geführte Arbeitsdatei, in der weitgehend unbewertete Daten formatfrei erfaßt werden, die nach Abschluß des Verfahrens archiviert bzw. gelöscht werden.
Der Einsatz eines SPUDOK-Systems ist an sich nur für umfangreiche Ermittlungsverfahren vorgesehen.
Das SPUDOK-Verfahren ist sowohl für einen Fall als auch für Serienstraftaten einsetzbar.
Gespeichert werden alle Daten, die sich aus dem betreffenden Fall bzw. Fallkomplex ergeben(also Daten aus dem Tatortbefund, Vernehmungen, Fahndungen, Observationen, Telefonüberwachungen etc.)
Datenerhebung, Datenerfassung und Recherche ist i.d.R. ausschließlich Aufgabe der Soko. Die Soko ist in diesem Sinne auch Dateibesitzer.’”
Kalina, J./ Freiwald, B.: Leitfaden zur Einrichtung von Sonderkommissionen und Ermittlungsgruppen, 1991, S. 38.
Prinz, M.: Spudok, 1985, S. 221.
Wagner, W.: Spurendokumentationssystem, 1988, S. 5.