selten ein, da die Kooperation von Soko und Staatsanwaltschaft generell gut funktioniert.'®*
73,2. Interne Faktoren
7.3.2.1. Polizeiführung und unmittelbare Vorgesetzte
Die Polizeiführung oder der unmittelbare Vorgesetzte üben großen Einfluß auf den Soko-Leiter und damit auf die Arbeit der Sonderkommission aus. Erhält der Kommissionsleiter von ihnen nicht das uneingeschränkte Vertrauen, erfährt er keine vollständige Unterstützung oder werden ihm nicht genügend Entfaltungsmöglichkeiten zugestanden, so wird das negative Auswirkungen auf die Arbeit in der Sonderkommission haben(siehe Teil I der Studie).
Der Soko-Leiter sollte für diese schwierigen Aufgaben von seinen Vorgesetzten mit Umsicht ausgesucht und eingesetzt werden. Schon dieser Umstand erzeugt die Erwartungshaltung, daß er den Fall„richtig anpacken“ wird. Sollte dieser Erwartungsdruck noch durch Presseäußerungen wie:" ich habe den besten Mann für die Soko eingesetzt!" verstärkt werden, entsteht ein immenser Erfolgsdruck auf den Soko-Leiter.
Neben diesen Aspekten kann der Umstand, Konzepte"von oben" durchsetzen oder über jede getroffene oder nicht getroffene Maßnahme Rechenschaft abgeben zu müssen, eine starke Verunsicherung zur Folge haben.
Das Interesse von Polizeiführung und Vorgesetzten an einer Soko sollte sich deshalb auf die notwendige Unterstützung, Beratung und Lageinformation aus der Soko beschränken. Nur dann ist ein konzentriertes, kreatives und effektives Arbeiten möglich, denn jede Störung wirkt dem an sich hohen Motivationsniveau einer Soko entgegen.
104 Büchler, H. u.a.: Effektivität und Effizienz von Sonderkommissionen, 1992, S. 124-25.
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