Überhöhte Beanspruchungen, die man als Streß bezeichnet, führen zu verschiedenen Reaktionen von Körper und Seele. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Auslöser angenehmer oder unangenehmer Natur ist und die Begleiterscheinungen Freude, Ärger, Angst etc. sind. Man unterscheidet nur zwischen Eustreß und Disstreß. Eustreß ist dabei positive lebensnotwendige Aktivation(sog. Spannungsreiz), während Disstreß das schädliche"Zuviel" an Streß bedeutet.'“®
Streß bestimmt unser tägliches Leben. Dabei ist es völlig gleich, wie wir uns verhalten: Immer wieder stehen wir vor der Notwendigkeit, mit den Belastungen des Körpers, der Psyche oder unseren Gefühlen und Gedanken fertig zu werden.'°
Neben der Individualisierung von Streß ist es wichtig, die potentiellen Stressoren zu erkennen. In den vorangegangenen Kapiteln wurde bereits auf streßerzeugende Situationen eingegangen. Mögliche Stressoren, gerade im Zusammenhang mit Sonderkommissionen, sind:
— Stressoren aus der Aufgabe(qualitative oder quantitative Überforderung, ständiger Termindruck, ablenkende oder störende Einflüsse, Hektik),
— Stressoren aus der Rolle(Konflikte durch Doppelbelastung, mangelnde Anerkennung, Hineinregieren von Vorgesetzten),
— Stressoren aus der sozialen Umgebung(Betriebsklima, fehlende Unterstützung in der Führungsverantwortung, Arbeitsbedingungen),
— Stressoren außerhalb der Aufgabe(privates Umfeld, Partnerschaft und Familie, finanzielle Probleme),
— Stressoren aus der Persönlichkeit(übertriebener Ehrgeiz, Konkurrenzdenken, Wunsch nach Anerkennung, alles selbst erledigen wollen, fehlendes Vertrauen).'®®
'% Ansgar, R..: Psychologie, 1980, S. 487 ff. '07 Olszewski, H.: Streß abbauen und Konflikte bewältigen, 1988, S. 10. '% Regent, E.: Streß und Möglichkeiten der Streßhandhabung, 1991, S. 75 ff.
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