Die unterschiedlichen Cafeteria-Optionen
gegenüber der Gesamtheit der Sozialleistungen wäre, wenn die Alternative bestünde, sie in kostengleiche Direktentgeltzahlungen umzuwandeln. Die Auszahlung aller Vergütungskomponenten in regelmäßigen Geldzahlungen verspricht die größte Freiheit hinsichtlich der Verwendung. GRIESNGER(vgl. 1963, 62) unterstellte es daher als selbstverständlich, daß der Abbau zusätzlicher Sozialleistungen(vor allem nicht-monetärer) bei alternativer Direktentgelterhöhung von der Mehrzahl der Arbeitnehmer präferiert werden würde.
Gegen diese zunächst recht plausibel erscheinende These sprechen allerdings die empirischen Befunde. In praktisch allen diesbezüglichen Untersuchungen(vgl. z.B. BECK 1982, 95, HEMMER 1983, 16f) spricht die überwiegende Anzahl der Arbeitnehmer sich für die Beibehaltung von Sozialleistungen aus. Vor allem dort, wo Präferenzen der Mitarbeiter berücksichtigt werden, ist die Einstellung dazu generell positiv(vgl. WOLLERT 1985, 234f). Gegenüber dem Direktentgelt haben Sozialleistungen in den Augen der Mitarbeiter also beträchtliche Vorteile.
Andere Optionen können für den Mitarbeiter nur dann attraktiv sein, wenn sich dadurch entweder ein höheres Nettoeinkommen ergibt oder sich der individuelle Nutzen in immaterieller Dimension erhöht(vgl. WAGNER/GRAWERT 1986,1:330f). Wie aus der Abb. 10 hervorgeht, können diese Nutzenerhöhungen durch mehrere Faktoren erreicht werden.
Zum einen wird die quantitativ meßbare materielle Erhöhung des Nettoeinkommens über die Ausnutzung von Steuervorteilen erreicht. Der sog. geldwerte Vorteil, der die Grundlage der Besteuerung bildet, muß dann aufgrund steuerlicher Behandlung niedriger sein, als die Kosten, die ein Arbeitnehmer für diese Leistung aufwenden müßte, wenn er sie außerhalb des Unternehmens erwerben würde(z.B. Direktversicherung und meist der Dienstwagen). Höheres Nettoeinkommen wird auch dann erzielt, wenn der Betrieb die Kostenvorteile an Mitarbeiter weitergibt, die ihm im Verhältnis zum Marktpreis durch die Selbstfertigung der Produkte entstehen. Beispiele wären die Jahreswagen der Automobilhersteller oder der Personaleinkauf. Daneben erhält ein Unternehmen gewöhnlich weit bessere Konditionen bzw. Rabatte als eine Privatperson, z.B. bei Leasingverträgen oder Gruppenversicherungen.
Attraktivität der Optionen
e Selbstbestimmung
Rabatte
Verfügbarkeit
Preisvorteile durch Eigenfertigung Selbstaktualisierung Steuervorteile
Statusnutzen
Abb. 10: Faktoren der Attraktivität von Optionen aus: GRAWERT/WAGNER 1990, 24
Nicht weniger wichtig sind die Vorteile im immateriellen Bereich. Dabei spielt der Statusnutzen bei einzelnen Zusatzleistungen eine Rolle, wenn sie, wie z.B. der Firmenwagen, die hierarchische Position des Mitarbeiters betonen. Die Verfügbarkeit ist beispielsweise beim Arbeitgeberdarlehen als Eigenkapitalersatz für jüngere Führungskräfte ein Attraktivitätsmo