Die unterschiedlichen Cafeteria-Optionen
Die Festlegung des Optionsangebotes
Die Präferenz für Sozialleistungen, selbst wenn sie sorgfältig und unter Beachtung der angeführten Einschränkungen erhoben worden ist, ist nur ein Indiz für ihre Wirtschaftlichkeit. Das andere wesentliche Moment wird durch die Kosten für diese Leistungen repräsentiert. Die Wirtschaftlichkeit ihres Einsatzes wird aber ausschließlich durch das Verhältnis vom Wert, den die Arbeitnehmer diesen Leistungen beimessen, zu den dafür aufgewendeten Kosten bestimmt. Der subjektive Wert wird durch Opportunitätskosten bestimmt: z.B. eine Woche Freizeit ist dem Arbeitnehmer mehr wert als 1000 DM. Nur wenn das Verhältnis von subjektivem Wert und Kosten mindestens 1 beträgt, ist von höherer Wirtschaftlichkeit auszugehen, als durch die Auszahlung dieser Leistungen als Direktentgelt erzielt würde. Die HAYUnternehmensberatung hat für die Ermittlung der Werte eine umfangreiche Systematik entwickelt, die sog. ROBI-Methode(vgl. CISEK 1986). Für die Darstellung der Zusammenhänge genügen hier aber grundsätzliche Überlegungen.
Für die Festlegung der Optionen in einem Cafeteria-System müssen Beliebtheit und Kosten genauestens ermittelt werden. Während die Kostenseite in der Praxis bei der Bewertung von Vergütungssysten ohne individuelle Wahlmöglichkeiten zugunsten der Attraktivität der Leistungen vernachlässigt wird, fließen bei der Konzeption der Cafeteria-Systeme die Kosten quasi zwangsläufig mit ein: Sie sind unverzichtbar für die Festlegung der Verrechnungsmodi der einzelnen Optionen. Dies bedeutet allerdings nicht, daß aus Gründen der Motivation nicht auch bestimmte Leistungen bewußt durch das Unternehmen subventioniert werden können.
Um verläßliche Daten für eine Betrachtung der Wirtschaftlichkeit der zu implementierenden Optionen zu erhalten, wird zunächst die relative Präferenz der Empfänger für verschiedene Leistungen durch differenzierte und sich gegenseitig überprüfende Fragebatterien erhoben. Die Ergebnisse der unterschiedlichen Fragenbündel werden ausgewertet und ergeben die individuelle relative Beliebtheit der einzelnen Leistungen, wie sie vom Empfänger beurteilt werden. Die folgende Grafik zeigt beispielhaft die ermittelte Beliebtheit bestimmter Leistungen für Führungskäfte.
Die Präferenz für Entgeltbestandteile
Abb. 14: Die Präferenz für die Sozialleistungen
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