Die unterschiedlichen Cafeteria-Optionen
In der vorliegenden Form gibt die beschriebene Vorgehensweise allerdings keine Auskunft darüber, wie bei freier Wahl die quantitative Verteilung aussehen würde. VINKE/THIERRY (vgl. 1985, 7f) ermittelten sehr unterschiedliche subjektive Wertschätzungen für verschieden große Einheiten von Leistungen. Ein Zusatzurlaub von drei Tagen ist den Befragten pro Tag wesentlich mehr wert, als die Kosten dafür betragen. Dagegen nimmt die Wertschätzung für eine höhere Quantität ab. Wenn dann aber die Zeit für einen Extra-Urlaub reicht, steigt der Wert dieser freien Zeit wieder an, fällt nach Erreichen dieser Zeitgrenze bei weiterer Zunahme aber kontinuierlich(vgl. Abb. 16).
Die Wertschätzung ist also abhängig von der Quantität der Einheiten einer Sozialleistung. Dies wird für die Ermittlung der Effizienz umso wichtiger, je mehr Leistungen angeboten werden, die sich gegenseitig beeinflussen, wie z.B. Freizeit und monetäre Leistungen, Betriebsrente und vorzeitige Pensionierung.
Durchschnittlicher 0 Geldbetrag,
den die 21 Wahlmöglichkeiten
den Befragten wert 9 war
18 0
15
1:3 7 B 19 29
— zusätzlicher Urlaub bei beh vorzeitiger Ruhestand a kürzere Arbeitswoche EN Bildungs- und Hobbyurlaub tatsächliche durchschnittliche Kosten
Abb. 16: Subjektiver Wert und Quantität der Leistungen
Das Cafeteria-System überläßt es durch die Wahlmöglichkeiten dem Mitarbeiter selbst, welche Quantität von Sozialleistungen er präferiert. Er wird z.B. genau die Zahl der Zusatzurlaubstage oder die Höhe der betrieblichen Altersversorgung wählen, die für ihn vor dem Hintergrund vorgegebener Verrechnungssätze den optimalen Nutzen stiften. Dabei erfolgt die Berücksichtigung der Kosten des Unternehmens durch diese Verrechnungssätze, z.B. die Vorgabe der Relation von Freizeit und Entgeltverzicht.
Auch sind die Gründe für die unterschiedliche Wertschätzung für eine Entscheidung über Einführung, Beibehaltung oder Abschaffung einer Option wichtig. Während Informationsmängel z.B. eine Unterschätzung der Kosten, in einem Cafeteria-Plan systembedingt fast ausgeschlossen ist, kann es durchaus vorkommen, daß mangelnde Wertschätzung auf die Ausgestaltung der Sozialleistung, z.B. Qualität, Gewährungszeitpunkt, etc., zurückzuführen
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