Studienordnung für Lehrämter aufgenommen. Seit Ende 1994 wird es vom Land NRW gefördert. Es soll- nach einer jetzt abgeschlossenen Akzeptanzuntersuchung bei Studierenden und Schulen- ab kommenden Wintersemester für alle Primarstufenstudierenden verbindlich werden.
Das KUSS-Modell beruht auf einer Reihe von Grundannahmen:
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Die Praktikumsschulen müssen das Praktikum als etwas Nützliches, nicht als eine Last wahrnehmen können. Das kann vor allem dann möglich sein, wenn Praktikantinnen und Praktikanten längerfristig zur Verfügung stehen und bereit sind, sich an Unterrichtsgängen, Klassenfahrten, UnterrichtsproJjekten, gezielten Schülerbeobachtungen, Differenzierungsmaßnahmen,. Festen oder Schulkulturaktionen zu beteiligen. Daher beginnt das KUSSPraktikum schon nach dem ersten Semester, ist studienbegleitend angelegt und kann freiwillig bis zur Prüfungsmeldung fortgeführt werden. Die Praktikanten werden als"assoziierte Mitglieder” eines Kollegiums verstanden, die sich auf der Grundlage einer freien Vereinbarung"ihrer" Praktikumsschule zur Verfügung stellen.
Schulpraktische Erfahrungen müssen mit der Studieneingangsphase verknüpft werden, damit sie als Möglichkeit der kritischen Prüfung der eigenen Studien- und Berufswahl genutzt werden können, aber auch damit parallel zum Aufbau theoriegeleiteter Deutungsmuster der unmittelbare Erwerb von Wissen über schulische Alltagsstrukturen durch eigene Anschauung und durch eigenes Handeln realisiert werden kann.
Der Gewinn schulpraktischer Studien steigt mit ihrer Kontinuität und ihrer zeitlichen Entzerrung. Denn dann wird es eher möglich,
Q die Vielfalt pädagogischen Handelns und schulischer Aktivitäten zu erleben,
9 die Bedeutung von schulischen Zeitrhythmen im Tages-, Wochenund Jahresgang zu erfassen,
Kinder über einen längeren Zeitraum zu beobachten und vielleicht auch einen Abschnitt ihrer Entwicklung wahrzunehmen,
eine vertrauensvolle Beziehung zu Kindern und Kollegium aufzubauen.
Das Praktikum sollte zur Kommunikation und Reflexion der im Schulalltag gewonnenen Erfahrungen Anlässe bereithalten und Bedingungen sichern. Damit kann schon in der Ausbildung ein Gegenmodell zum pädagogischen
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