Lösung des Theorie-Praxis-Problems nicht möglich ist. Die Eingliederung der LehrerInnenausbildung in die Wissenschaft erfolgte zudem in einer Phase fortgeschrittener fachlicher Ausdifferenzierung nach den in den Universitäten gegebenen Disziplinen und erschwerte eine Integration von Theorie und Praxis.
Es bedarf u.a. unter diesem Aspekt einer Analyse der in der universitären LehrerInnenausbildung real existierenden Verhältnisse sowie einer Verstärkung der ausbildungsrelevanten Forschung mit dem Ziel, gesicherte Erkenntnisse und erprobte Methoden bereitzustellen, die die Erfahrungen und das Handeln der Lehrer und Lehrerinnen klären. Das Konzept wissenschaftlicher LehrerInnneausbildung entfaltet sich so als Problemkatalog für ein ausbildungs- und berufsbezogens Forschungsprogramm.
2.2. Der Zusammenhang der Phasen der LehrerInnenbildung
Die berufsvorbereitende Ausbildung in Studium und Vorbereitungsdienst und die berufsbegleitende Fort- und Weiterbildung müssen unter gemeinsamer Perspektive aufeinander abgestimmt und neu gestaltet werden.
Aus einem Nacheinander bzw. Nebeneinander muß ein Miteinander werden. Die derzeitige Überbetonung des Eigencharakters in den Phasen bzw. Institutionen muß überwunden und zu einem inhaltlichen und organisatorischen Gesamtzusammenhang der LehrerInnnenbildung führen. Pädagogische und didaktische Qualifikationen sind unter Bezug auf das Arbeits- und Handlungsfeld der Lehrerinnen und Lehrer zu vermitteln. LehrerInnenbildung ist dem Bildungsauftrag der Schule verpflichtet und muß direkt und indirekt zum Gelingen von Schule und zur innovativen Entwicklung in allen Erziehungs- und Bildungsbereichen beitragen. In allen Phasen der LehrerInnenbildung müssen die Beziehungen zu den Schulen und ihrem Umfeld neu gestaltet werden. Die im Beruf notwendige Reflexion von Erfahrungen wird immer wichtiger. Deshalb steigt der Stellenwert von berufsbegleitenden Fortbildungsmaßnahmen und Weiterbildungsangeboten. Im Gesamtzusammenhang der LehrerInnenbildung haben das Studium an den Hochschulen und die schulpraktische Ausbildung im Vorbereitungsdienst ihre jeweiligen Schwerpunkte. Gleiches gilt auch für die Fort- und Weiterbildung im Beruf.
LehrerInnenbildung sollte sich in allen Phasen stärker an den Problemen der Schule und den Aufgaben im Beruf orientieren(Problemorientierung). Sie muß in allen Phasen ‚die jeweiligen Vorerfahrungen und Interessen der Studierenden bzw. Lernenden berücksichtigen(Teilnehmerorientierung). Wissenschaftliche Erkenntnisse und subjektive Interpretationsmuster sind im berufsvorbereitenden und berufsbegleitenden Reflexionsprozeß zu verbinden, um den Aufbau bzw. die Erweiterung von Handlungskompetenzen zu fördern.
In der LehrerInnenbildung ist eine stärkere Durchdringung von Theorie und Praxis, von Wissenschaft und Erfahrung zu sichern. Dieser Grundsatz gilt gleichermaßen für Studium und Lehre, Forschung und Ausbildung wie für die Fort- und
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