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Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern für die Grundschule : Erfahrungen - Ergebnisse - Probleme / [Universität Potsdam. Hrsg.: Direktorium des Instituts für Grundschulpädagogik]. Tassilo Knauf ...
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2.3. Zusammenarbeit, Verzahnung und Vernetzung

Die Neuordnung der LehrerInnenausbildung muß auf einen konstruktiven und lebendigen Kommunikations- und Kooperationszusammenhang hin angelegt werden, in dem die Beteiligten zum entscheidendenBezugspunkt werden. LehrerInnenausbildung muß für die Ideen und Bedürfnisse der Beteiligten offener und flexibler gestaltet werden. Angehende Lehrerinnen und Lehrer müssen von Studienbeginn an der Wahrnehmung gemeinsamer Verantwortung für die Schule und ihre Lernprozesse beteiligt werden.

Die getrennt und überwiegend in negativer Abgrenzung gegeneinander operierenden Institutionen der LehrerInnenbildung(Hochschule, Seminare, staatliche Fort- und Weiterbildungseinrichtungen) müssen sich in ihren Inhalten und Formen öffnen und ihrNacheinander in ein konstruktivesMiteinander umgestalten.

Die Personalstrukturen zwischen den Phasen müssen so weit geöffnet werden, daß ein Personalwechsel zwischen den Institutionen(oder auch eine Abordnung auf Zeit) vom Ausnahmefall zum Regelfall wird. Die Ausbildungs-, Lehr- und Forschungskapazitäten sollten mindestens bis zur Hälfte auf Zeit aus allen Schulformen bzw. Institutionen besetzt sein. Die institutionellen Verkrustungen könnten so in einem lebendigen Zusammenwirken überwunden werden.

Die LehrerInnenausbildung erfolgt unter den Prinzipien der Zusammenarbeit, Verzahnung und Vernetzung.

Institutionellen Formen der Zusammenarbeit

Die mit LehrerInnenbildung befaßten Institutionen arbeiten in regional abgestimmten Formen eng zusammen. Dieklientenorientierte personelle Zusammenarbeit erfolgt institutionenübergreifend. Außerschulische Lernorte werden in die Lehrer­Innenausbildung einbezogen.

Lernorganisatorische Konsequenzen

Grundwissenschaften, Fachwissenschaften, Fachdidaktiken, schulpraktische Studien und Projekte in Schule und außerschulischen Arbeitsfeldern sind aufeinander bezogen und organisatorisch miteinander verknüpft. Wissenschaft und Praxis werden auf der Ebene der Lernorganisation integriert.

Die Zahl der Schulpraktika wird erhöht. Inhalte, Struktur und Organisation dieser Praktika wird auf die Ausbildung von Teamfähigkeit und pädagogischer Handlungs­und Innovationsfähigkeit ausgerichtet.