Diese und andere Qualifikationen, wie zum Beispiel Organisationsentwicklung und Schulmanagement, können auch in der Weiterbildung erworben werden.
An den Standorten, an denen Lehrerinnen und Lehrer für unterschiedliche Einsatzfelder ausgebildet werden, sollten alle Möglichkeiten der Einbindung von beruflichen und sonderpädagogischen Fragen bzw. Fachrichtungen in die Grundausbildung für das Amt des Lehrer/der Lehrerin ausgeschöpft werden.
Zur Verzahnung von Lehramtsstudiengängen mit anderen Studiengängen und zum Erwerb von Zusatzqualifikationen ist eine Modularısierung der LehrerInnenbildung sinnvoll.
3. Die erste Phase der Ausbildung: Studium
Das Studium legt das Fundament im Aufbau der professionellen Kompetenz. Seine institutionelle Verortung, seine Qualität bzw. seine Mängel wirken sich sowohl auf die weitere Aus-, Fort- und Weiterbildung als auch auf die Berufsausübung nachhaltig aus. Verbindliche Formen der Studienberatung sind zu entwickeln. Der weirtere Text widmet dem Studium besondere Aufmerksamkeit.
LehrerInnenausbildung an der Universität
Als Profession im Sinne der Professionalitätsforschung werden Berufe bezeichnet, denen gesellschaftlich bedeutsame Funktionen übertragen werden. Die„Professionellen‘“ brauchen spezielle professionelle Fähigkeiten. Dem hohen Grad ihrer Verantwortung entsprechend benötigen sie eine mehrjährige Ausbildung auf höchstmöglichem Niveau. Diese Ausbildung soll einen umfassenden Korpus systematischen Wissens vermitteln, der verknüpft mit professionellem Erfahrungswissen zu eigenständiger verantwortlicher Entscheidung in konkreten beruflichen Situaitonen befähigt. Die Grenzen der Eigenständigkeit setzt ein eigenes Berufsethos. In diesem Sinne ist auch der LehrerInnenberuf den Professionen hinzuzurechnen: Lehrerinnen und Lehrern sind die Funktionen der Qualifikation und der Zuweisung zu Schullaufbahnen von Kindern und Jugendlichen übertragen worden. Dazu bedarf es spezieller Fähigkeiten in den Bereichen Erziehen, Unterrichten, Beraten, Beurteilen, Gestalten und Kooperieren. Um in der Komplexität pädagogischer Situationen angemessen handeln zu können, ist fachliches und erziehungswissenschaftliches Wissen nötig, das mit pädagogischem Erfahrungswissen zu verbinden ist. Da pädagogisches Handeln nur zum Teil der Routine unterliegt, genügen„Rezeptwissen“, die Festlegung auf eine Didaktik oder eine Methode nicht.
Alle Professionen in diesem Sinne erwerben ihre Kompetenz fraglos an der Universität bzw. einer ihr an allen relevanten Punkten(Anforderung an die Qualität des Personals, sächliche und personelle Ausstattung, Ausbildungdauer und
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