Das Schaubild zeigt die zeitliche und curriculare Zuordnung der Elemente des IEP mit ihren Aufenthalten in der Praxis(acht Wochen an vier Vormittagen mit jeweils drei bis vier Schulstunden in der Zeit von November bis Januar, unterbrochen durch die Weihnachtspause) und den studiengangsgebundenen Veranstaltungen einschließlich der schulpraktischen Begleitveranstaltungen sowie der obligatorischen vierstündigen Einführung in das Erziehungswissenschaftliche Studium für das Lehramt (ESL). Das Schaubild zeigt allerdings auch, daß das Organisationsmodell des ersten Semesters ın der Praxisphase straff durchstrukturiert ıst. Dies führt zu einer von den Studierenden durchaus kritisch bemerkten Belastung, die allerdings aufgrund der hohen Zufriedenheit mit der Praxisphase akzeptiert wird. In diesem Zusammenhang muß allerdings auch darauf hingewiesen werden, daß während etwa des halben Wintersemesters(bis auf den mathematik-didaktischen Einführungskurs) die Vormittage außerhalb der Praxisphase freibleiben. Besonders der erste Semestermonat bietet also Raum für die Orientierungsbedürfnisse am Studienanfang; die letzten Semesterwochen geben noch Zeit für Klausuren oder mündliche Prüfungen.
Mit der Entwicklung des IEP zu dieser Größenordnung ist die avancierte Reformorientierung der Anfangsphase wieder in die Normalität der Praxis von Schule und Hochschule zurückgekehrt. Zurückgeblieben ist ein Organisationsgefüge, das allerdings offen für die Kommunikationsbeziehungen zwischen Schule und Hochschule ist. Eine solche Normalisierung kann sich von hochgeschraubten Innovationserwartungen entlasten, bietet aber gleichzeitig die Bedingung für wechselseitige Impulse. Selbst wenn der anfängliche Reformschwung abgeflacht ist, so wurde doch ein Arrangement von Lernbedingungen geschaffen, das den Studierenden Orientierung in Wissenschaft und Praxis ermöglicht.
In Bielefeld hat das IEP ın der gegenwärtig entwickelten Gestalt eine solche Stabilität erreicht, daß unter den gegebenen Randbedingungen einstweilen von einem Fortbestand ausgegangen werden kann. Ein solcher Fortbestand ist nicht allein von den Beschlüssen der zuständigen Entscheidungsorgane legitimiert, die den Modellversuch in die Regelausbildung überführt haben. Die Organisationsstrukturen sind eingespielt und von leistungsfähigen Institutionen getragen. Zur Zeit existiert eine hinreichend engagierte und im Entwicklungsprozeß auch erfahrene Gruppe von Akteuren, die über die Kompetenz zur Bewältigung der praktischen Anforderungen verfügen. Die Resonanz unter den Studierenden und den kooperierenden Praxisschulen ist groß. Nicht zu gering zu veranschlagen ist die Akzeptanz durch die Schulaufsicht, die die schulorganisatorische Seite abzusichern hilft.
Zwar werden Anpassungskorrekturen im Einzelfall immer notwendig sein; es besteht jedoch Grund zu der Annahme, daß es nicht gelingt, diese Organisationsstruktur in einem abgestimmten Semesterablauf einschließlich entsprechender Stundenplangestaltung sowie der Zuordnung von Studierenden und Lehrenden in komplexen Arrangements von Lehrveranstaltungen innerhalb wie außerhalb der Hochschule zu gewährleisten. Wenn keine gravierenden Einbrüche in Randbedingungen wie Lehrkapazitäten, Strukturveränderungen in den Lehramtsstudiengän
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