der Wissenschaft wie der Praxis in Rechnung stellt. Das didaktische Arrangement des IEP läßt es offen, in welchen Bezug die Studierenden die gewonnenen Erfahrungen und deren Reflexion zu ihren bisherigen Lernbiographien stellen und vor diesem Hintergrund ihre individuelle Studienperspektive finden. In diesem Sinne bildet das IEP nur eine Passage in den einzelnen Lernbiographien, die allerdings Orientierung für den weiteren Studienverlauf ermöglicht. Solche Orientierung zu bieten, ist eine Leistung des IEP; sie zu nutzen, liegt in der Verantwortung der Studierenden. In diesem Sinne kann das IEP an jedweder Hochschule nur einen Rahmen bilden, der für die Ausgestaltung der individuellen Lernwege einen mehr oder weniger breiten Spielraum gibt.
4. Entwicklungsstrategien
Die Betrachtung des IEP in Bielefeld ist nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Organisationsstrukturen und Gestaltungsprinzipien interessant, die sich im Ergebnis herauskristallisiert haben. Vom Bielefelder IEP an anderen Hochschulorten zu lernen, kann auch dadurch geschehen, sich die Erfahrungen des Entwicklungsprozesses selbst zunutze zu machen. Dabei sollte es nicht darum gehen, den in Bielefeld abgelaufenen Prozeß einfach zu kopieren. Es lassen sich jedoch strategische Schlußfolgerungen ziehen. Die folgenden Erwägungen geben dazu einige Anhaltspunkte.
Anknüpfen an bestehenden Ausbildungstrukturen
Das IEP besteht nicht in der Erfindung einer durchweg neuen Ausbildungskonzeption. Die Innovation besteht vielmehr in der Hauptsache in einem neuen Arrangement bekannter Ausbildungkomponenten, die dabei allerdings modifiziert werden. Um die Akteptanz in den Trägerinstitutionen zu erhöhen, erscheint es sinnvoll, die Kontinuität zur bestehenden Ausbildungspraxis zu betonen. Die Praxisphase ist nicht mehr und nicht weniger eine besondere, sondern lediglich modifizierte und unüblich in den Studienverlauf eingebettete Form schulpraktischer Studien. Die Einführungsveranstaltung in die Erziehungswissenschaft gehört in den Bestand des ESL-Lehrprogramms. Fachdidaktische Anteile werden in den Teilstudiengängen lediglich vorgezogen. Auch die Begleitseminare lassen sich als Veranstaltungstyp interpretieren, der der Vergabe von schulnahen Lehraufträgen für die Betreuung von schulpraktischen Studien entspricht.
Management und Infrastruktur
Summa summarum ergibt sich hochschulseitig keine erhöhte kapazitative Belastung. Veränderungen bestehen in erster Linie in neuen Organisationsstrukturen und einem Aufwand für das Management, der sich aber durchaus nach einiger Zeit mit den gegebenen Mitteln universitärer Infrastrukturen bewältigen läßt. Dabei hat es 62/