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Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern für die Grundschule : Erfahrungen - Ergebnisse - Probleme / [Universität Potsdam. Hrsg.: Direktorium des Instituts für Grundschulpädagogik]. Tassilo Knauf ...
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Schulen. Von vornherein sollte die Schulaufsicht einbezogen werden, von der auch Initiativen ausgehen können'®. Wichtig erscheint ein sorgsam abgestimmtes Vor­gehen auf allen Ebenen, um Blockierungen zu vermeiden. Wie die verschiedenen Handlungsebenen zwischen Schulaufsicht und Schulen und innerhalb der Schulen zwischen den Lehrkräften und den Schulleitungen gewichtet werden, ist von einer näheren Kenntnis des Praxisfeldes abhängig.

Abstimmung mit der Zweiten Phase

Insbesondere müssen auch die Konflikt- und Konsenszonen zwischen erster und zweiter Phase ausgelotet werden. Die Konkurrenz zwischen den Seminaren und den Hochschulen um Ausbildungsplätze in den Schulen läßt sich- jedenfalls bei einem quantitativ weitreichenden IEP- nur durch sorgfältige Abstimmung in Grenzen hal­ten. Daneben bietet das IEP aber zahlreiche Anlässe zur Kommunikation zwischen beiden Phasen und dürfte auf längere Sicht zu einer verbesserten Abstimmung beitragen.

Ressourcen

Zusätzliche Ressourcen(Zeit, Organisationsmittel, Geld) sind inbesondere in der Expansionsphase eines IEP erforderlich. Nicht an jedem Hochschulort müssen dafür Modellversuchsmittel eingesetzt werden. Einzuplanen ist jedenfalls nach einer Übergangsphase eine Rückkehr zur Normallast.

5. Perspektiven für die Weiterentwicklung der Lehrerbildung

Das IEP stellt lediglich einen Einstieg in den Lehramtsstudiengang für die Primar­stufe dar. Mit diesem Einstieg werden in den nach den IEP-Ideen gestalteten Ver­bindungen der Lernorte Hochschule und Schule Arrangements für eine Studierweise geschaffen, die in der üblichen Ausbildungspraxis an Hochschulen kaum Fortset­zung findet. Es erscheint insofern nicht nur illusorisch, sondern wäre der Institutio­nalisierung von Lehrerbildung an Universitäten auch gar nicht angemessen bzw. kompatibel, dieses Arrangement zum alleinigen Prinzip einer Strukturierung der Primarstufenausbildung zu erheben. Universitäten halten eine Vielzahl von Lernge­legenheiten bereit, in denen die Verbindung zur pädagogischen Praxis keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielen. Auch Studierende der Primarstufe sollten die Chance haben, an wissenschaftlichem Lernen entlang der fachsystematischen Organisation des Wissens in den von ihnen studierten Fächern bzw. über die Grenzen der Fächer hinaus teilzuhaben. Auch ihnen sollten Möglichkeiten offenstehen, Anschluß an Forschungsprozesse und ggf. Übergänge in andere

'® Dies ist z.B. in Paderborn der Fall, wo im Wintersemester 95/96 auf Anregung der Schulaufsicht ein IEP eingerichtet werden soll. Die Schulaufsicht für Paderborn wiederum ist durch die postive Einstellung der Schulaufsicht für Bielefeld zu dieser Initiative angeregt worden.

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