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näher und beständiger wir eine Sache vor uns haben und mit unseren Sinnen wahrnehmen, desto stärker und häufiger ist die Vorstellung, die man von dieser auch dann hat, wenn dieselbe unserer Gegenwart längst entzogen ist.
Durch denselben Gedanken wollen wir versuchen, auch eine andere schwierige, talmudische Stelle zu erklären. Diese
כפוי טובה בני כפוי טובה כשאמר הקב"ה מי יתן והיה לבבם: lautet .זה להם ליראה אותי כל הימים היה להם לאמר אתה תן
Die Schwierigkeit dieser Stelle muß sich jedem aufdrängen. Wie hätten die Israeliten nämlich bitten dürfen, daß" nwn ihnen dies zu teil werden lassen möge, während dies Verlangen doch der Lehre von der лn widerspricht. Um diese Stelle zu erklären, sehen wir uns veranlaßt, folgende Bemerkungen vorausgehen zu lassen.
Wie bekannt. muß jede Wirkung eine Ursache haben, aus welcher sie hervorgeht. Ja, fast könnte man sagen, der Keim der Entwicklung der Wirkung liegt schon in der Ursache. Und weil die Ursache mit der Wirkung so eng verbunden ist, so wird sowohl vom Standpunkte der Thora, als auch von dem der Philosophie schon die Ursache als die Wirkung betrachtet. In Thilim heißt es nämlich: Gott ge= währt jedem seine Nahrung, obgleich dies in indirekter Weise
כי הוא הנותן לך כח: von Gott gefchiebt ober wie es heist
Die Fitmiklung ber הוא עלת כל העלות וסבת כל הסבות jophie
in mwy. Ebenso heißt es in der jüdischen Religionsphilo
Wirkung aus der Ursache ist jedoch von Bedingungen abhängig und fann ausbleiben, wenn denselben nicht entsprochen wird. 3. B. Es liegt wohl in der Natur des Bodens Früchte hervorzubringen; wenn aber derselbe nicht bebaut, sondern brach liegen gelassen wird. so ist es doch selbstverständlich, daß die Früchte ausbleiben müssen.
Die wunderbaren Erscheinungen auf dem Berge Sinai, bei denen die Kinder Jsrael die Furchtbarkeit und die Herrlichkeit Gottes wahrgenommen haben, und die zu ihnen aus