-
35-
13. Kapitel.
Das Gefühl der Dankbarkeit gegen Jemanden, von dem mar Gutes empfangen, finden wir bei allen Individuen. Dieses Gefühl ist nicht bei allen Menschen in gleichem Maße vorhanden, sondern dem einen ist dasselbe in kleinerem und dem anderen in größerem Grade eigen, je nach dem Grade der Bildung und der Moral. die der Empfänger besiẞt. und je nach der Größe der Wohlthat. Bei einem hohen Grade der Dankbarkeit empfindet der moralische Mensch auch die Sehnsucht. seinem Wohlthäter das von ihm empfangene Gute in irgend welcher Weise zu vergelten.
Wenn schon die Dankbarkeit gegen einen Menschen, von dem man Wohlthaten empfangen, sin hohem Grade in uns vorhanden ist, in wieviel größerem muß erst unsere Dantbarkeit gegen den Schöpfer sein. Denn die Wohlthaten, die wir von Menschen erhalten, sind unbeständig, wenig und unbedeutend und meist hat den Spender irgend welcher Vorteil zur Gewährung derselben bewogen. Die Wohlthaten dagegen, die uns von dem Allerhöchsten zu teil werden, sind beständig. Sie fließen dem Menschen seit seinem Entstehen fortwährend zu, sie sind zum menschlichen Leben unentbehr lich und ihr Spender gewährte sie uns nur in Folge seiner Großmut, wie wir diese Betrachtung in man non aus= führlicher finden.
Deshalb meint der man non, daß schon die Wohlthaten, die der Mensch seit seinem Dasein fortwährend von Schöpfer empfängt, oder richtiger eine derselben hinreichend sei, den Menschen zur unaussprechlichen Dankbarkeit und zur Erfüllung der göttlichen Gebote zu verpflichten und sogar meint der man nan, wenn alle Menschen der Welt sich vereinigen sollten, um dem Schöpfer den kleinsten Teil der Schuld für die dem Menschen zu Teil gewordenen Wohlthaten abzutragen, so würden sie es nicht vermögen. Wie also dürf