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vollführt war und es sich nun nur noch darum handelte, R. Josua die gebührende Ehre und Achtung zu erweisen, da bethätigte der Fürst diesem gegenüber eine sehr große Bescheidenheit, inbem er die erwähnte Aeußerung that.
3. Kapitel.
Ebenso wie die vernunftlose Kreatur folgt auch der Mensch seinem Instinkt. Auch dieser wird in seinem Thun und Lassen von seinen Neigungen und Begierden geleitet und fühlt sich zu denselben mächtig hingezogen. Dieselben nt erscheiden sich in Betreff ihrer Heftigkeit in nichts von jenem Instinkt der Tiere. Vielmehr ist anzunehmen, daß die natürlichen Triebe des Menschen an Heftigkeit jene der Tiere noch übertreffen, da sich sogar der menschliche Verstand sehr häufig vor der Leidenschaft beugt. Deshalb er= wirbt sich der Mensch ein großes Verdienst, wenn er sich Mühe gegeben, seine mächtigen Leidenschaften zu beherrschen. Dieses Verdienst mußte aber bei einem Menschen, der schon von Natur aus zum Guten hinneigt, viel an Wert verlieren, da er doch in der Ausübung des Guten nur einem inneren Drange folgt. Die göttliche Vorsehung, welche das Verdienst keines Menschen verringert sehen möchte, mag vielleicht aus diesem Grunde bei vielen Menschen die Mittel zur Ausübung des Guten beschränkt und ihre äußeren Verhältnisse ungünstig gestaltet haben, damit ihnen in ihrem Lebenswandel Schwierigkeiten entgegentreten, durch deren Ueberwindung sie sich ein Verdienst erwerben können. Auch finden wir der Verringerung des menschlichen Verdienstes auf diese Weise vorgebeugt, daß den Menschen verschiedene einander widersprechende Eigenschaften innewohnen, deren Wirkungen einander entgegenarbeiten wie z B. die Vorliebe zum Thorastudium und die Begierde nach dem Gelderwerb, welche die Zeit völlig in Anspruch nimmt. In ähnlicher Weise verhält es sich mit demjenigen, dem unmoralische