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Erklärungen dunkler und schwieriger Stellen im Talmud u[nd] Midrasch auf dem Gebiete der Ethik : nach philosophischer Auffassung / von S. Adelmann
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unterbrochener Weise zufließen läßt, erkannte, drängte es, wie dies ja schon bei jedem Vollkommenen der Fall ist. seine unaussprechliche Dankbarkeit gegen Gott für die emp­fangenen Wohlthaten, durch die Erfüllung der göttlichen Pflichten und Gebote zu bezeigen.

bitnuften ihn zu wenig, als מצות של חוצה לארץ Die

daß er durch die Ausübung derselben den kleinsten Teil der Schuld an 7173n- own hätte abtragen und seine Dank­barkeitsgefühle zum Ausdruck hätte bringen können. Darum war seine Sehnsucht so groß, in das heilige Land zu kom­men, weil sich ihm dort die Gelegenheit geboten hätte, seine Dankbarkeit gegen Gott durch die Erfüllung auch der mo 778 in umfangreicherer Weise zu bethätigen. Da sagte zu ihm der Allerhöchste, Du sehnst Dich doch nur des­wegen, in das heilige Land zu kommen, weil Du dort Deiner Dankbarkeit durch die Ausübung der vermehrten л einen größeren Ausdruck verleihen wolltest, worin Du Deinen größten Lohn erblickst; so will ich Dir schon Deine gute Ab­sicht als That anrechnen.

Durch die angeführten Worte aus Jesaja will uns der Talmud den klaren Beweis liefern, daß es nicht denkbar ist, daß unser Lehrer Mose bei der Ausübung der W irgend welchen materiellen Vorteil im Auge gehabt hätte, sondern nur das Bewußtsein seiner großen Dankbarkeitsschuld Gott gegenüber leitete ihn zur Erfüllung derselben. Denn wir können unmöglich bei den moralischen Handlungen ei­nes Mannes, der sein Leben für das Wohl der Gesamtheit hingeben wollte, wie dies bei 17 wo der Fall war, irgend welchen Eigennut oder Eigenliebe als Grund annehmen.