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Das Fontane-Buch : Beiträge zu seiner Charakteristik ; Unveröffentlichtes aus seinem Nachlaß ; das Tagebuch aus seinen letzten Lebensjahren / hrsg. von Ernst Heilborn
Entstehung
Seite
86
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näher. Es ist die Nachtseite jener Lichtseite, die wir Glauben nennen. Aber mit all dem hat das Elementare nichts zu tun. In Wagner (den ich aus mehr als einem Grunde perhorres- ziere) haben wir's überall, z. B. da, da. Aber wir haben einen Vorläufer."

Und der war?"

Mörike. Die Schwaben haben also auch das."

Ja, man muß es ihnen lassen und dem Mörike. Es zieht sich durch seine ganze Dichtung. Der Feuerreiter. Die Sturm-Gret."

Wie ist das?"

(Nun beschreibt er den Inhalt des Gedichts und zitiert ein oder zwei Stellen.)

Nun nimmt Frau von Parceval das Wort.Der Pro­fessor hat eine Neigung, uns gruselig zu machen. Uns ein­fach Gespenstergeschichten zu erzählen oder den kaven meines halben Landsmannes Poe zu zitieren mit rapping und lspping oder unter die Tischrücker zu gehen, dazu ist er zu klug, und so läßt er's bei dem Grusel des Elementaren bewenden. Und doch muß er mir gestatten, ist denn das alles etwas Apartes und Neues? Es ist ein neues, apartes Wort, aber nicht ein apartes Ding; die Sache war längst da. Und wie bei so vielem läuft alles nur auf einen Streit um Worte hinaus. Elementar. Elementar ist alles. Alles an und in uns ist Teil vom Ganzen, und dieser Teil will ins Ganze zurück. Ich will nicht Pantheismus damit predigen, keinen Augenblick, ich predige nur. einen christlichen Satz damit, und wenn wir Gottes Kinder sind, Ausströmungen seiner Herrlichkeit, so drängt alles nach Wiedervereinigung mit ihm. Die Sünde hinderte daran, die Versöhnungslehre, der Versöhnungstod hat die Barriere wieder weggeräumt und wir kehren in Gott zurück, von dem wir ein Teil sind. Ich frage den Herrn Prediger, ob ich richtig ge­sprochen habe."

Dieser nickte.