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Geschichte der Stadt Potsdam / unter Mitwirkung von ... hrsg. von Julius Haeckel
Entstehung
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Norden zurückwich. Nun grub sich die Lavel einen Weg nach Süden durch den Pichelswerder hindurch, und damit war der heute noch vorhandene Zustand geschaffen.

Die seeartig erweiterte Havel hat zwischen Spandau und Potsdam eine durchschnittliche Breite von tausend Metern. Waldgeschmückte steile Hänge begleiten sie zu­nächst, die Ränder der Lochfläche von Döberitz rechts, die des Teltow links. Unterhalb von Sakrow, wo sich die Ufer auf 200 Meter nähern, flachen sich die Höhen rechts ab, links endet der Teltow im Babelsberg. Mit dem Brauhausberge beginnt dann der hohe Rand der Zauche, den man weiter bis zu Bergen von Ferch ver­folgen kann. Aus Sand und Sumpf ist Potsdam her­vorgewachsen. Die Vereinigung des Nuthe- und Havel- tales und die geringe Breite der Havel an dieser Stelle (50 Meter) sind die Gründe, wesbalb sich hier eine Siedelung entwickelte.

Vor- und Frühgeschichtliches.

Viele Funde beweisen, daß die Gegend schon in vorgeschichtlicher Zeit bevölkert war; vor allem die Ufer- striche und die Inseln im Sumpfgebiet waren besiedelt. Ob der Mensch schon gemeinsam mit den gewaltigen Tieren der Eiszeit gelebt hat, wissen wir nicht; mannig­fache Überreste von ihnen sind in Sand- und Kieslagern gefundm worden. Die Menschen der Steinzeit waren schwerlich germanisch, es ist auch nicht völlig sicher, ob sie schon seßhaft waren. Einer gewissen Kultur entbehrten sie nicht. Für Funde ist besonders Satzkorn (nordwestlich von Potsdam) ergiebig gewesen. Tonerde mit grobem Sand durchknetet gab einen festen Stoff, Urnen zu formen.