Druckschrift 
Geschichte der Stadt Potsdam / unter Mitwirkung von ... hrsg. von Julius Haeckel
Entstehung
Seite
5
Einzelbild herunterladen

sind auch innerhalb der Stadt ans Tageslicht gefördert worden. In ihnen barg man die Asche der Verstorbenen; während man früher die Toten in der Erde begrub oder in Steinkammern beisetzte, ging man in der Broneezeit zur Verbrennung über.

Die Urnenfriedhöfe der Broneezeit, erst 1910 hat man auf der Gemarkung Bergholz wieder einen auf­gedeckt, beweisen, daß die Bevölkerung seßhaft geworden war. Sie war germanisch und gehörte wahrscheinlich zu den Semnonen. Dieser große Stamm folgte im ersten nachchristlichen Jahrhundert dem allgemeinen Zuge nach dem Westen und wurde der Kern des sich bildenden Alemannenstammes. Geringe Reste hielten sich in der Heimat noch bis ins dritte Jahrhundert.

Über ihre Siedelungsweise haben uns die Aus­grabungen auf der Römerschanze am Krampnitzsee erwünschten Aufschluß gebracht. Der Name Römer­schanze ist entstellt aus Röwer- d. h. Räuberschanze; leider ist der früher übliche Name Königswall außer Gebrauch gekommen. Es ist eine Befestigung, die einige Jahrhunderte vor Christus angelegt ist, eine Zu­fluchtsstätte für die zahlreichen Ansiedlungen am Ufer jenes Teiles der Seenkette. Der Wall, der den Platz umschließt, war ursprünglich sechs Meter hoch und bei­nahe vier Meter breit. Planken außen und innen hinderten das Erdreich abzurutschen. Bei der Aus­grabung fand man noch Spuren dieser Planken und auch der Bohlen, durch die sie miteinander verankert waren, als dunkle Streifen in dem umgebenden helleren Erdreich. Ganz besonders wichtig war die Entdeckung, daß im Innern des Platzes auch die Pfosten eines altgermanischen Hauses im Boden ähnliche Spuren