Druckschrift 
Geschichte der Stadt Potsdam / unter Mitwirkung von ... hrsg. von Julius Haeckel
Entstehung
Seite
11
Einzelbild herunterladen

II

den viereckigen Bergfried, im Innern das Wohngebäude und Gartenland.

Die Burg schützte die Brücke von der 1307 zum ersten Mal die Rede ist. Sie verlief wohl nicht im Zuge der heutigen Langen Brücke, war wohl auch um ein geringes weiter flußaufwärts über die Havel geführt. Im 14. Jahrhundert verfiel die Brücke, und man war auf eine Fähre angewiesen.

Die Urkunde von 1317 ist die einzige, die aus der Zeit der Askanier bekannt ist. Die kräftige Entwickelung der Mark unter ihrer Regierung wird nicht spurlos an Potsdam vorübergegangen sein; aber die Stadt lag doch abseits von der großen Verkehrsstraße von Brandenburg nach Berlin; sie trat weit zurück hinter Saarmund. Die Bewohner lebten von bescheidenem Ackerbau und Fischfang.

Die deutschen Fischer hatten dazu noch die Kon­kurrenz der Kietzfischer zu bestehen. Der Kietz lag als ein Ort für sich unter eigenem Schulzen neben der Stadt am Ufer unterhalb von der Burg. Solcher Orte lassen sich viele in der Mark nachweisen, sie stammen aus slawischer Zeit. Ihre Bewohner waren Leibeigene der Slawenfürsten, sie blieben auch Leibeigene unter den Askaniern. Albrecht der Bär legte Wert darauf, in allem als Rechtsnachfolger der Slawenfürsten zu er­scheinen; daher auch seine Erbeinsetzung durch Pribislaw.

Die Verpflichtung der Kietzfischer zu persönlichen Diensten bis zum Zimmerreinigen hörte selbst unter den Hohenzollern nicht auf. In ihrem Erwerb aber waren sie fast unbeschränkt. Das war aber nur geeignet, Miß­gunst bei den Deutschen zu erwecken und das Gefühl