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Geschichte der Stadt Potsdam / unter Mitwirkung von ... hrsg. von Julius Haeckel
Entstehung
Seite
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Kurfürst dem Rat befehlen, daß jeder Bürger vor seiner Tür die Gasse kehren und von Schutt befreien solle. Als dieser Befehl nichts fruchtet, wird er 1681 wieder­holt und gleichzeitig die Pflasterung befohlen, die bisher nur gelegentlich als Strafe für Beleidigungen verhängt war. Weil die Bürger zu lässig sind, sollen die Pflasterungen vom Amt vorgenommen, die Ankosten zwangsweise von den Bürgern eingetrieben werden. Doch erst 1684 kommt die Pflasterung in Gang. Jeder Bürger soll unter Aufsicht des kurfürstlichen Baumeisters Dieußart vor seiner Tür pflastern. Die Lehniner Dörfer müssen Feldsteine an den Glindower See schaffen (gegen zwei gute Groschen für das Fuder), von wo sie abgeholt werden. 1684 läßt auch der Rat vor dem neu ab­geputzten Rathaus pflastern.

Es wurde aber noch über den alten Knüppeldamm ge­pflastert, so daß schon 1689 die Besserung der Stein­dämme, Wege und Stege höchst nötig ist.

In einen Garten wollte der Kurfürst den Potsdamer Werder verwandeln. Der holländische Planteur Lange­laer legte 1668 Alleen in Potsdam an. Zu allen Zugängen der Stadt und über die Teltower Brücke durch die heutige alte Königstraße zum Hakendamm an der Nuthe. Die merkwürdigste war die Allee nach Pannberg. Im Zuge der Breiten Straße, durch die Kietzbucht unterbrochen, führte vom Schloß aus in schnur- grader Richtung eine Eichenallee fünf Kilometer weit bis zum Pannberg bei Eiche, wo ein großer Baum den weiten Prospekt, wie man sie damals liebte, abschloß. Eine Ehrenpforte, die 1688 zum Begräbnis des Großen Kur­fürsten vor dem Berliner Schloß gestanden, bildete später den Abschluß, und machte 1702 der Berliner Ehrenpforte,