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Geschichte der Stadt Potsdam / unter Mitwirkung von ... hrsg. von Julius Haeckel
Entstehung
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die 1701 dem Krönungseinzug des jungen Königspaares in Berlin gedient, Platz. Seitdem heißt die Anhöhe noch heute der Ehrenpfortenberg. Nur dieser Name, und die Richtung der Kronprinzen- (früher Feld-) Straße in der als Hintergrund der Turm der Garnisonkirche erscheint, erinnern noch an die stattliche Allee. Von dieser zweigte noch eine andere Allee als landschaftliche Perspektive auf den Eichberg (Pfingstberg) im rechten Winkel ab. Es ist die Lindenstraße und Jägerallee, die noch heute alte Eichen, Rüstern und Linden aus jener Zeit zeigt. An der Allee in der Nähe der heutigen Bäckerstraße hatte der kurfürstliche Leibarzt Dr. Menzel eine Meierei. Die Jägerallee durchschnitt den Fasanen­gatten.

Der Planteur Langelaer schuf seinem Herrn außer den Alleen einen Garten, der sich damals einer Berühmtheit erfreute: den kunstvollen Zier- und Nutzgatten des kur­fürstlichen Lustschlosses in Bornim eine Herr- lichkeit, die bis auf einen niedrigen Erdwall ebenfalls verschwunden ist. In länglichem Rechteck am Fuß des Windmühlen-Berges dehnte sich ein von graden Wegen durchzogener Lust- und Baumgarten, der ein Lustschloß, Pavillons und Teiche umfaßte und durch Wasserkünste mit allerlei Spielereien (darunter eine Wasserorgel) belebt wurde. Ein Graben umschloß die Anlage, die durch den Tyroler- und den Landsberger Graben mit dem Schiffgraben und durch diesen mit der Havel in Ver­bindung stand. Auf Lustbarken soll der Kurfürst von Potsdam aus dorthin gelangt sein. Zu Wasser erreichte er auch die beiden andern Lustschlösser, die an der Havel erbaut wurden: Glienicke (um 1680) und Caputh (1662?) Das Glienicker Schlößchen (etwa wo heute das