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Geschichte der Stadt Potsdam / unter Mitwirkung von ... hrsg. von Julius Haeckel
Entstehung
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neue Schloß sich erhebt) am Ende der Bucht hatte auch einen zierlichen Garten längs des Ufers, an den sich ein Pommeranzenhaus und ein großer Baumgatten mit er­lesenem Obst anschloß. Zu dessen Vollendung wurde 1686 der Planteur Heydert aus Lolland verschrieben, dessen Familie in mehreren Generationen die Potsdamer Gartenkunst gepflegt hat. Auf der anderen Seite der Bucht lag der kleine Tiergarten, während der große sich von der Nuthe fast bis Caputh erstreckte, zwischen Teufelssee und Tornow, der mit einem Gehege durch die Havel teilweise auch in den Tiergarten einbezogen war. [Hier hatte schon Joachim I. seinen Tiergarten gehabt, ebenso westlich vom Stadtschloß eine Pirschheide.]

Auch das Glienicker Schlößchen ist verschwunden. Nur das Kaputher mit reicher, kürzlich wieder hergestellter Innen-Ausstattung ist erhalten.

Der Kurfürst hatte I660 Kaputh seinem Baumeister und Kammerherrn Philipp de la Chieze aus Piemont geschenkt, der sich bald das Schlößchen gebaut haben wird. Nach seinem Tode fiel es 1673 an den Kurfürsten zurück, wurde reicher ausgebaut und der Kurfürstin Dorothea ver­liehen, die es auch als Witwensitz behielt.

Alle diese Schlösser hatten Obst- und Weingärten, die nicht nur dem Hof Früchte liefem sollten, sondern auch als Pflanzschulen für die ganze Gegend dienten und guten Ertrag gaben. Der Obst- und Weinbau wurde befördert. Geistliche und Schullehrer mußten eine be­stimmte Zahl von Obstbäumen pflanzen.

Der kurfürstliche Wein gährte im Keller unter dem Glienicker Pommeranzhaus und lagerte dann im Keller am Ende der Burgstraße, wo heute die Heilige Geist-