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kirche steht. Der Potsdamer Wein erfreut sich trotz seiner wohl nur geringen Güte einer Berühmtheit und wird trotz hohen Zolles nach England ausgeführt.
Hopfengärten gab es schon früher vor der langen Brücke und dem Grüntor. Jetzt wird auch ein Tabaksgarten am Ende der Burgstraße nach dem Kanal zu angelegt.
Zur Beförderung der Fischzucht und zum Angelvergnügen werden die Teiche in den Lustgärten mit Fischen besetzt, von Bornim aus ziehen sich drei große Karpfenteiche in der Richtung auf Potsdam.
Auch die Viehzucht erfuhr eifrige Förderung. Das Potsdamer Amtsvorwerk vor der Teltower Brücke wurde mit Holsteiner Vieh besetzt, eine Stuterei angelegt, in Töplitz und dem Golmer Bruch 1685 eine Schweizer Kolonie gegründet. Zum Teil gingen die Schweizer wieder in ihre Heimat zurück, weil die Wiesen zu naß waren. Zum Teil blieben sie; ihre Nachkommen leben heute noch in dieser Gegend. (Garmatter, Schweinegruber.)
Die Insel Potsdam erhält bessere Zugänge. Die Erneuerung der langen Brücke ist schon erwähnt. Der älteste Zugang bei Nedlitz wurde 1682 von dem Fähr- krugsbesitzer Müller, die wichtige Straße nach Brandenburg bei Bomgarde schon 1674 überbrückt, weil ungünstiger Wasser- oder Eisgang manchmal tagelanges Warten verursachten. Auch nach Glienicke wurde um 1683 (wenn nicht schon zwischen 1660 und 1663?) am Ende einer Eichenallee eine Brücke geschlagen. Alle diese Brücken waren aus Holz und mit Baumklappe versehen.
Das schon von den früheren Kurfürsten geschätzte Potsdamer Jagdgebiet gewährte auch dem großen Kurfürsten reichliche Erholung in der Jagd. Wildscheine,