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Füchse, Wölfe und Luchse wurden außer Hirschen gejagt. Auch wird von Tiergefechten im Potsdamer Schloßhof berichtet, mit Wildschweinen und Wölfen, zu d enen Elen tiere aus Preußen kamen. Wie fast alle Hohenzollern ein eifriger Jäger, gab er kostbare Jagden, hielt auch Reiherbeizen am Reiherberg zwischen Nedlitz und Born- stedt ab.
Immer häufiger und immer länger im Jahr hielt der Große Kurfürst Hof im Potsdamer Schloß, wo er am 29. April 1688 sein tatenreiches und von glänzenden Erfolgen gekröntes Leben beschloß. Potsdam ist ihm großen Dank schuldig. Aus einem verödeten und verarmten Städtchen hatte er wirklich ein kleines Paradies gemacht, dessen Schloß mit Lustgarten, dessen Lustschlösser und Ziergärten in der reizvollen Wasserlandschaft mit ihren wieder wohl angebauten Feldern, Gärten und Weinbergen, Aemtern und Dörfern wie schmucke Edelsteine erglänzten. Er hatte den Grund gelegt zu der verständnisvollen Pflege der Landschaft durch harmonisches Zusammenwirken von Bau- und Gartenkunst.
Als der Große Kurfürst starb, sah man Nahrung und beginnenden Wohlstand im Land und im Städtchen, dem die Hofhaltung Arbeit und Brot gab. Viel größer ist die Stadt noch nicht geworden. Doch sind die wüsten Bürgerstellen zum Teil wieder besetzt, die Häuser gebessert, neue auf der Freiheit, in der Stadt, auch einige vor dem Grüntor entstanden. Vor allem ist durch das Hinausrücken des Stadtgrabens nach Ost und West Platz für eine Stadterweiterung geschaffen, die der Große Kurfürst bei dem Kutschenstall am jetzigen neuen Markt schon plante.
Von Potsdam als Garnison kurfürstlicher Truppen ist nur gelegentlich die Rede. Feste Gamisonen hatten