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Geschichte der Stadt Potsdam / unter Mitwirkung von ... hrsg. von Julius Haeckel
Entstehung
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die Einnahmen der Stadt von 455 auf 4019 Taler! Hierzu kam 1739 die Beschaffung eines Fonds für die Gassen- reinigung (Abgabe auf fremdes Bier in der Kurmark, Mageburg und Halberstadt kam alsDuchstein-Douceur" zur Potsdamer Kämmerei; Jahresdurchschnitt 250600 Talern). Am 6. Februar 1737 vollzog der König eine Fundationsurkunde über die Ausstattung der Kämmerei. Diese Urkunde bestätigt zugleich feierlich die bereits durch die Magistratsinstruktiön von 1722 begonnene Immedia­tisierung. Die größere Lälfte der Stadt, nämlich die Neustadt, gehörte gar nicht zum landschaftlichen Städte- eorpus, so daß schon deshalb die nunmehr erfolgte Er­klärung der Stadt zur Immediatstadt geboten erschien. Das traditionelle Wohlgefallen der Hohenzollern an der Stadt und Umgebung, die Residenz des Königlichen Loses und die Einquartierung des Leibregiments haben den König bewogen, Potsdam von der Amtssäßigkeit (wie wir gesehen, wieder) zu befreien. Die Fundation schließt mit dem Wunsche,

daß Gott der Wächter Israel diese Unsere liebe Stadt Potsdam forthin vor allem Anfall kräftig schützen und bewahren, sie mit' seinem väterlichen Segen fortan überschütten und im beständigen Flor und Aufnahme bis an das Ende der Welt erhalten möge."

Der Potsdamer Anbau erforderte für damalige Zeit große Mengen von Baumaterialien, deren Beschaffung nicht geringe Schwierigkeiten und dem commisssnug loci, über dem das Damoklesschwert der Königlichen Ungnade schwebte, manches Kopfzerbrechen machte. Die Magistrate mußten ihre Ziegelscheunen flott in Betrieb halten, und Privatleute wurden zum Ziegelbrennen ermuntert. Aus der Potsdamer Ratsziegelei und der Töpferkuthe (jetzt