Druckschrift 
Geschichte der Stadt Potsdam / unter Mitwirkung von ... hrsg. von Julius Haeckel
Entstehung
Seite
79
Einzelbild herunterladen

7S

stattliches Diensthaus, die Escadron Kasernen und ein Lazarett (jetzt Casino). Gleichfalls in Kasernen, (Jäger­kaserne am Berliner Tor), nicht in Bürgerquartiere, kam die 1773 herverlegte reitende Exercierbatterie von zehn Geschützen mit jährlich abgelösten Mannschaften (wie beim Lehrbataillon). So wurde Potsdam die Wiege der reitenden Artillerie.

Im ganzen war die Stadt viermal stärker mit Garnison belegt, als jede andere Stadt in Preußen. Die Infanterie war folgendermaßen über die Stadt verteilt: (Erstes) Bataillon Garde und Korps der Un­rangierten: in der Altstadt; zweites Bataillon in der Friedrichstadt und dem holländischen Viertel; drittes Bataillon in der Neustadt und den holländischen Läufern; Grenadier-Garde-Bataillon (sog. alte Garde) in der Neustadt; Regiment Prinz Heinrich zwischen Branden- burger und Nauener Tor; das Korps der Ausrangierten (4. Kompagnie) und Invaliden über die Stadt verteilt. Lazarette waren für das Bataillon Garde in der Burg­straße, für das Regiment Garde und die alte Garde in der Lindenstraße, für das Regiment Prinz Heinrich im Rücken davon an der Kommunikation vom Neustädter zum Brandenburger Tor. Die Beweibten (etwa ein Fünftel) hatten Stube und Kammer in Kasernen, deren es zehn in der Berliner Straße, drei bei der Heiligen Geist­kirche, fünfzehn in der Tuchmacherstraße, fünf am Bassin, zehn bei den Garde du Corps-Ställen, acht am Berliner Tor, fünf im Bullenwinkel, drei in der Garde du Corps­straße, sieben am oberen Kanal, drei im Siefertsgäßchen, acht am Neustädter Tor, zwölf in der Lindenstraße und sieben an der Mauer zwischen Brandenburger und Jäger- Tor gab. Im ganzen hatten die 99 Kasernen 1054 Stuben