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eine Attika zur Vergrößerung des Hauses zu schaffen. Hier kam der König den Bürgern gern entgegen und baute zahlreichen Häusern auf seine Kosten die Attika aus.
Auch von der Naturaleinquartierung konnte die Stadt sich nicht befreien und mußte sich mit einer Erleichterung begnügen.
Noch galt die alte Quartierrolle von 1750, nach der 4630 Mann in 1083 Bürgerhäusern, (je 6 in 256, je 4 in 745, je 2 in 82 Häusern) lagen. Dazu 856 Beweibte in Kasernen. Allmählich war die Verteilung auf die Bürgerhäuser ungleich geworden. Viele hatten ihre „Kaserne", das Nebenhaus, für die Einquartierung ausgebaut und jetzt zwei Häuser, von denen das eine einquartierungsfrei blieb. Nicht nur diese Ungleichheit, sondern auch die Last an sich, war den Bürgern ein Gegenstand der Unzufriedenheit geworden. Wenn auch die Bettunterhaltung mit jährlich 8000 Talern von der Kurmark, das Garnisonholz mit 6324 Klaftern, der Offizierservice mit 7604 Talern, von der Generalkriegskasse getragen wurde, so blieb das Halten des Bettstrohes, der Land- und Tischtücher, das Waschen von Tisch- und Bettzeug, der Schlaglohn, die Anfuhr und das Kleinhauen des Holzes, die Gewährung von Licht, Aufwartung und Kochgerät so erheblich, daß man die Last auf jährlich 60000 Taler für die Stadt schätzte und die Entwertung eines Hauses auf jährlich 50 Taler. Bei gerichtlicher Taxe eines Mittelhauses wurden 40 Taler jährlich für Einquartierung abgezogen, so daß eine Entwertung von 1500 Talern auf 700 Taler eintrat. Mancher Handwerker mit unzureichendem Erwerb ließ sein Haus im Stich und wanderte aus oder zog in das Armenhaus.