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verdienten Oberbürgermeister St. Paul zu verdanken.
In der Folgezeit stehen Magistrat und Stadtverordnete einmütig zusammen in dem Bestreben, der stetigen Weiterentwicklung der Stadt die Wege zu ebnen, vornehmlich da, wo es galt, neue Wohlfahrtseinrichtungen für die Bürgerschaft zu schaffen, so bei der Einrichtung der städtischen Sparkasse (1840) und bei dem Neubau des städtischen Krankenhauses (1848/49). Durch einen Vortrag des Buchhändlers Riegel veranlaßt, beschlossen die Stadtverordneten am 11. Oktober 1842, um das Interesse der Bürger an der städtischen Verwaltung zu heben, bei dem Provinziallandtage zu beantragen, daß künftig die Stadtverordnetensitzungen öffentlich abgehalten werden dürften. Diese Anregung, mit der Potsdam den übrigen preußischen Städten voranging, hatte schließlich Erfolg; durch Kab. Ordre vom 19.4.1844 genehmigte der König zunächst, daß Berichte über die Tätigkeit der städtischen Behörden veröffentlicht würden. Die Kab. Ordre vom 23.7.1847 ließ die Öffentlichkeit der Sitzungen selbst zu. Am 15. Oktober 1847 fand die erste öffentliche Stadtverordnetensitzung statt.
In der bewegten Zeit der Jahre 1848/49 bewahrten die städtischen Körperschaften den manigfachen, zuweilen verwirrenden Einflüssen des politischen Kampfes gegenüber eine einheitliche Haltung. Daß durch die neue Staatsverfassung auch dem Bürger bedeutende Ziele gesteckt werden, daß er zur Mitarbeit an den Aufgaben des Staatsganzen berufen wird, erkannten die städtischen Behörden mit aufrichtiger Freude und in würdigen Worten an. Die Auswüchse des politischen Kampfes, die Überspannung der politischen Forderungen wiesen sie in entschiedener Form zurück; so machten sie am 23.11.1848