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toren und vier Wassertoren die Innenstadt scharf von den vier Vorstädten trennten. Die neue bauliche und wirtschaftliche Entwickelung der Vorstädte beginnt.
Allerdings wurde die Grundfläche des Stadtgebiets bis zum Jahre 1860 nur unerheblich erweitert. St. Paul berechnet 1836 die Größe des Stadtgebietes einschließlich der Vorstädte, Äcker und Wiesen auf 3571 Morgen gleich 892,75 ha (gegen 1350,50 ha im Jahre 1905). Bereits im Jahre 1809 war die Teltower Vorstadt einverleibt worden (siehe Seite 116). 1826 gründete König Friedrich Wilhelm III. die Kolonie Alexandrowska; in 12 nach russischer Art erbauten Holz-Gehöften siedelte er eine Anzahl russischer Sänger an, die 1812 in preußische Gefangenschaft geraten waren und später mit Genehmigung des Kaisers Alexander I. dem Ersten Garderegiment zu Fuß zugeteilt wurden. Dazu kam ein Aufseherhaus im Mittelpunkt der diagonalen, dem russischen Andreaskreuz entsprechenden, Anlage und auf dem Berge eine Kapelle des Heiligen Alexander Newsky nebst einem Hause für den Kirchenältesten mit Teezimmer für den König. Die noch heute im Besitz der Krone befindlichen Anwesen werden jetzt Feldwebeln des Regiments überwiesen. 1847 wurden die Gelände des Bahnhofs und des ehemaligen Ritterguts Potsdam (an der alten Königstraße), ferner die Grundstücke von Wulfert und Grimmert am kleinen Exerzierplatze, eingemeindet.
Bereits in die Zeit König Friedrich Wilhelm III. fallen die wichtigsten Änderungen auf dem Gebiete der Verkehrswege und Verkehrsmittel: der Beginn der Dampfschiffahrt und der Bau der Eisenbahn Berlin- Potsdam-Magdeburg. Aber sie blieben noch auf Jahrzehnte hinaus ohne nennenswerten Einfluß auf das innere