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Noch für das Jahr 1836^ kann St. Paul in seiner Chronik 120 als Fabriken, Mühlen, Magazine dienende Gebäude — neben 1531 Bürgerhäusem und 219 öffentlichen Gebäuden — aufführen. Nach seiner weiteren Angabe sind 1836
> im Landwerk .... 660 , in Gewerbebetrieben . . 513
insgesamt 1173 Personen
beschäftigt (gegen 1760 Arbeiter „verschiedener Manufakturen" im Jahre 1800); damals wurden 110 große und 462 kleine Kaufleute in Potsdam gezählt. Aber die gewerblichen Betriebe gingen in der Folgezeit größtenteils zurück; sie unterlagen mit wenigen Ausnahmen — Brauerei und Holzindustrie — im Kampfe mit dem Großkapital und dem Maschinenbetrieb.
Gegen Ausgang der Regierungszeit König Friedrich Wilhelms IV. sind — abgesehen von den oben genannten größeren Betrieben — bemerkenswert: die Dampf
schokoladenfabrik von T. F. Miethe (Am Schlosse Nr. 1), die Tuchfabrik von Busse (Kanal 66), die Elmhorstsche Dampfmahlmühle (vor dem Teltower Tor), die Kneibsche Dampfschneidemühle (Luisenstraße 25), die Brauereien von Adelung u. Hoffmann (Leipziger Straße 12; Hoffmann war 1826 auf Staatskosten zur Erlernung der bayrischen Bierbrauerei nach München geschickt worden) und von Müller (Junkerstraße 70), sowie die Eisenbahnwerkstätte. Daß aber um diese Zeit sich wieder frisches Leben in Handel und Gewerbe regte, daß den Bürgern Selbst- vertrauen und Unternehmungsgeist zurückgekehrt waren, beweisen die ersten Ausstellungen, die hier veranstaltet wurden: die Potsdamer Gewerbeausstellung des Gewerbe-