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Geschichte der Stadt Potsdam / unter Mitwirkung von ... hrsg. von Julius Haeckel
Entstehung
Seite
182
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standen in der Zeit von 178086, ein ganzes Drittel sämtlicher Neuschöpfungen. Die Schüler der beiden älteren Bayreuther, Andreas Ludwig Krüger, Johann Christian Valentin Schultze, Johann Gottlob Schultze, Johann Rudolf Heinrich Richter verwerten zum Teil barocke, zum Teil schon klassizistische Motive. Die Pilasterarchitektur nimmt einen eigenartigen Charakter an, barocke Rustika wechselt mit ganz schlichter Gestaltung der Fronten ab. Langsam setzt eine Hinneigung zu klassi­zistischen Schmuckmotiven ein. Zwar finden sich noch barocke Putten, durchschnittene Architrave, schmuckhafte Quaderung, römische Kämpferbogenfenster häufig, aber aber auch die Mäanderlinie, der Eierstab, die schweren Lorbeerfestons, Gitterwerk machen sich geltend. Burg- straße mit angrenzenden Gebieten, Elisabeth-, Friedrich- und Französische, Charlotten-, Hoditz-, Hebräer-, Waisen-, Sporn- und Kietzstraße wurden fertiggestellt, Hohen­zollern-, Schock- und Kaiser Wilhelmstraße in Angriff ge­nommen. Typische Schöpfungen der mehr barocken Richtung sind Charlottenstraße 2426, Hoditzstraße 1, Charlottenstraße 1, Hoditzstraße 3 (Rustikatyp). Ferner gehören hierher Hoditzstraße 13 mit jonischen, Charlotten­straße 2123, ebenfalls mit jonischen Pilastern und durchschnittenem Architrav. Sehr wirkungsvoll sind die Häuser, deren Pilaster durchlaufend gestaltet sind: Char- lottenstr. 72 (korinthische Ordnung), Charlottenstr. 81/82 und Französische Straße 19 (jonische Ordnung). Sie vertreten den eigentlichen Pilasterstil. Die klassizistische Note weisen Charlottenstraße 86/87, Ebräerstraße 9/10, Spornstraße 5 auf. Fünffenster- und Siebenfenster­häuser finden sich überall in nur zwei Geschossen erbaut. Manchmal werden drei der Häuser durch eine Fassade