Druckschrift 
Geschichte der Stadt Potsdam / unter Mitwirkung von ... hrsg. von Julius Haeckel
Entstehung
Seite
186
Einzelbild herunterladen

186

Formgebung strebt auch die Malerei der Eremitage; die Planetengötter am Plafond stehen im Gegensatz zu der Art Pesnes. Der ovale Grundriß geht auf Langhans zurück. Eine antike Tempelruine maskierte in der Nähe des Schlosses die Küche. Im Zusammenhang mit diesen Werken muß die Pfaueninsel betrachtet werden. Sie bildet die Ergänzung zum romantischen Park, das romantische Wundereiland in der Ferne. Auch dieser Garten bekam eine gotische Meierei, eine Villa im Stil eines verfallenen italienischen Schlosses mit einem Speise­saal, den jonische Pilaster zierten.

Die Stadt erhielt damals einige bemerkenswerte Lauser mit Fassaden, die neue Bestrebungen andeuten. Phantastisch-antike Schmuckreliefs zeigen Kanal 69, Burg­straße 34. Einfache Gliederung mit zurückhaltendem Omament erscheinen Alter Markt 16 und Berlinerstraße 1 und 10. Die neue Art der Verdachungsgesimse tritt hervor an den Gebäuden Alter Markt 13 und am Franckschen Stift (Haus des Zimmermeisters Brendel) in der Neuen Königstraße. Beide tragen, ein letzter Anklang an den Barockstil, an der Stirnseite große har­monisch gestaltete Puttoreliefs. Das Innere der Kapelle des Armenhauses (1795), zeigt toskanische Säulen der Gontard-Krügerschen Richtung mit Neigung zur klassischen Schlichtheit. Die Villa der Gräfin Lichtenau (Behlert- straße 31) prägt sich dem Beschauer durch ihr Doppel­dach, die klassischen Rosetten, das Gurtgesims, das Re­lief am Giebelfeld ein. Friedrichstraße 17 (etwa Mitte der 90 er Jahre) enthält ein ähnliches mythologisches Flachbild im Tympanon. Das Königliche Schauspielhaus (179398) unter Oberleitung des jüngeren Boumann wahrscheinlich von Langhans ausgefühtt, trägt im Innern