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die Villa Neue Königstraße 14 und die zinnengekrönte Husarenkaserne (1842). Gegenüber der Freundschafts- insel die Jacobssche Zuckersiederei (jetzt verschwunden) mit dem großen Schornstein als Bergfried, das Proviantamt in der Leipzigerstraße, die Dampfmahlmühle der See- handlung (jetzt Garnisonbäckerei) in der Neuen Luisen- straße schlossen sich an. — Noch 1868 ist dann im Sinne dieser Richtung die Kaserne der 3. Garde-Alanen burgartig gehalten. Auch der klassizistische Villenstil wirkt in den sechziger und siebziger Jahren nach. Ihn zeigen die Villa Hoffbauer am Wassertor des Kietz (1868), Arnim (Augustastraße 20), die Henkelsche am Pfingstbergs und Villa Lessing (Jäger-Allee 21), schließlich Kaiser Wilhelmstraße 1 und die beiden: Spandauerstraße 5 und Kapellenbergstraße 5 von Persius, dem Sohne. In ihnen vollzieht sich eine Annäherung an die kraftvollen Formen der Hochrenaissance, so machen sich z. B. stärkere Fensterädikulä bemerkbar. Von größeren Gebäuden tragen noch kräftige Motive jener Kunstepoche: die Loge Teutonia und die Kaserne des Ersten Garderegiments (die letztere um 1876). — Das sind die Nachklänge der für Potsdam so bedeutsamen klassizistischen Architektur.
Das künstlerische Charakterbild des Königs aber wäre unvollständig, wenn nicht auch seiner weitergehenden Pläne gedacht würde. In die Kronprinzenzeit zurück weist der Gedanke an ein Wasserschloß auf dem Tornow. Ein Entwurf Schinkels dafür liegt vor. Eine tempelartige, reichgeschmückte jonische Vorhalle wie am Berliner Museum war beabsichtigt, im Innern ein weiträumiger Säulensaal, der durch die ganze Anlage hindurchging, als Mittelpunkt. Ueber dem breiten Unterbau hätte sich