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Zeit so leistungsfähig, daß ihre Schüler ohne weitere Vorbereitung die Universität beziehen konnten. —
Nach dem Tode des Großen Kurfürsten trat ein Rückgang ein. Erst Friedrich Wilhelm I. nahm sich wieder kräftig des Potsdamer Schulwesens an. Bereits als Kronprinz hatte er sich für die Frankeschen Stiftungen in Halle begeistert. Nach seinem Regierungsantritt besuchte er Halle zu wiederholten Malen, um sich über die äußeren und inneren Einrichtungen der Anstalten zu unterrichten. Die Früchte dieser Reisen kamen seiner Lieblingsstadt Potsdam zu gut.
Daß die einzige städtische Schule den Bedürfnissen lange nicht mehr entsprach, beweist die Tatsache, daß neben ihr 14 Winkelschulen entstanden waren. Der König ließ das baufällig gewordene Schulhaus an gleicher Stelle neu aufführen, eine zweite Schule auf dem Kietz für Soldatenkinder, eine dritte bei der Heiligengeistkirche und eine vierte, die sogenannte große Schule in der Nauener Straße errichten.
Am 22. Mai 1722 wurde der Grundstein zu dem Großen Militär-Waisenhause gelegt, welches nach dem Frankeschen Waisenhause in Halle eingerichtet wurde. — Bei der Eröffnung bevollmächtigte der König den Kapellmeister Pepusch aus den Zöglingen ein Musikchor zu bilden und sie für den Dienst als Hoboisten im Heere vorzubereiten. Pepusch war Kapellmeister bei Friedrich I. gewesen. Als Friedrich Wilhelm I. die kostspielige Kapelle seines Vaters auflöste fand nur Gottfried Pepusch wegen seines riesenhaften Wuchses Gnade vor des Königs Augen. Er kam als Stabshoboist zu der roten oder großen Garde, dem Leibregimente, nach Potsdam. Wenn Musik bei Lose war, so wurde sie