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am Kanal, nahe der Berliner Brücke, dem Schauspielhause gegenüber gelegen war. Zum Leiter wurde der Lehrer an der Plamanschen Anstalt v. Klöden ernannt. Rektor der Bürgerschule aber wurde der Lehrer Löffler vom Annaburger Militär-Waisenhause, unter dessen Leitung sich die Schule glänzend entwickelte. Sie wurde neben dem Seminar untergebracht und bildete dessen Übungsschule, bis sie später ein eigenes großes Gebäude unweit der Breiten Brücke erhielt. Von ihr zweigten sich ein halbes Jahrhundert später die Höhere sowie die Mittlere Töchterschule, jetzige Charlottenschule, ab. 1821 wurde auf v. Türks Veranlassung hier eine Baugewerkschule errichtet, an deren Stelle später die Provinzial-Gewerbe- schule trat.
Am unbemittelten jungen Leuten von Talent zum Studium der Wissenschaften oder Künste verhelfen zu können, hatte v. Türk 1818 die Friedensgesellschaft ins Leben gerufen. Ihm lag aber auch die körperliche Erziehung der männlichen Jugend am Herzen. Damit sie nicht nur kräftig und stark, sondern zum vollen Bewußtsein ihrer Kräfte käme, führte er den Turn- und Schwimmunterricht ein. 1818 errichtete er die heute noch blühende und seinen Namen tragende Schwimmanstalt im Vereine mit der Direktion des großen Militärwaisenhauses, welche die Hälfte der Kosten trug, während v. Türk die andere Hälfte bestritt.
Zwei Jahre später rief er das Zivil-Waisenhaus ins Leben. Um ein Grundkapital für die Anstalt zu haben, opferte er seine Sammlung von Ölgemälden. Eine darüber veranstaltete Lotterie ergab 3000 Thlr. Bereitwillig stellte sich eine Reihe tüchtiger Persönlichkeiten in den Dienst dieser guten Sache. Vorzüglich tätig erwies