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Franzosen nach der Schlacht bei Jena, im Oktober 1806, nach Potsdam kamen, traten nach und nach 50 französische Offiziere, Aerzte und Militärbeamte dem Logen- verbande bei, darunter auch der Stadtkommandant Colonel Sebastiani Cappellini. Infolge Abberufung nach Spanien und Oesterreich verließen sie aber nach und nach Stadt und Loge. Als 1809 die Kgl. Regierung nach Potsdam verlegt wurde, stifteten hierher versetzte Beamte die Loge Teutonia zur Weisheit. Sie war anfänglich Mitmieterin der Räume, welche die Loge Minerva damals im Hause Kanal 5 inne hatte. 1817 erwarb Teutonia das Haus Priesterstraße 2 mit seinem 3 Morgen großen Garten; doch verkaufte sie ihren Besitz der Militärverwaltung und errichtete sich ein neues, zweckmäßiges Logenhaus Kurfürstenstraße 60.
Nach dem Kriege i. J. 1814 wurde durch mehrere Musikfreunde und Tonküstler der heute noch blühende „klassische Gesangverein" ins Leben gerufen. Der erste technische Leiter war Wessely, welcher beim Prinzen Heinrich in Rheinsberg Kapellmeister gewesen war. Der junge Verein wirkte bereits bei der Einweihung des Denkmals für die in den Freiheitskriegen Gefallenen auf dem Alten Kirchhofe, am 18. Oktober 1815, öffentlich mit. Als am Abend des gleichen Tages auf der Sternschanze des Brauhausberges zum ersten Male ein Holzstoß entzündet und verbrannt wurde, zog der Gesangverein wieder mit hinaus.
Im folgenden Jahre, am 12. Juni 1816, bildete sich aus dem regelmäßigen Zusammenspielen einiger Künstler und Musikfreunde der Musikverein, die jetzige Philhar- monische Gesellschaftr , „zum Zwecke der Ausbildung in de Instrumentalmusik". Beide Vereine veranstalteten fleißig