an seinen Hof gezogen. Der Dichter lebte während der Sommermonate bis 1850 in Potsdam, (im heutigen Elisabethhause). Längere Zeit hindurch hielt er hier seine berühmten Vorlesungen. Er las die Antigone, Shake- spearesche Dramen und eigene Dichtungen. Hier verwirklichte er auch seinen Lieblingsplan, eine der antiken Tragödien aufzuführen. Er wählte die Antigone des Sophokles, weil sie dem modernen christlichen Verständnis am nächsten läge und durch Donners eben erschienene Uebersetzung aufführbar geworden war. Am 28. September kam die Aufführung im Neuen Palais auf der attisch hergerichteten Bühne zustande und machte mit den dazu von Mendelssohn in Musik gesetzten Chören tiefen Eindruck auf die Zuhörenden.
Seit 1847 lebte auch August Kopisch in Potsdam. Er war mit einer Beschreibung der Kgl. Schlösser in und bei Potsdam beschäftigt, welche ihm der König übertragen hatte. Er dehnte diese Aufgabe auf eine geschichtliche Entwicklung der Stadt aus. Daneben malte und modellierte er und stellte unter anderem ein Relief der Insel Capri, der Sireneninseln und der blauen Grotte dar, welche er einst schwimmend entdeckt hatte. Er wohnte in einem Hause des Vogelschen Weinberges, welcher Sanssouci einverleibt wurde. Das Haus ward später zum heute verschwundenen Cafe Blume umgebaut.
Auch Emst Raupach, der Verfasser von mehr als 100 Bühnenstücken, zog als Greis mit seiner Frau für mehrere Jahre nach Potsdam und war häufig Gast des Königs auf Sanssouci, wobei er stets mit Alexander v. Humboldt zusammentraf.
Auch zahlreiche andere geistig hervorragende Persönlichkeiten fanden in Potsdams herrlicher Lage und der