Heft 
(1955) 2
Seite
45
Einzelbild herunterladen

wird der Buchbestand, der augenblicklich je Bibliothek 2500 bis 3000 be­trägt, ständig erweitert.

Um der Bevölkerung in Wittenberge auch in der Buchausleihe eine Er­leichterung zu verschaffen, wurde eine vorbildliche Zweigstelle im Norden der Stadt eingerichtet. In einigen Orten unseres Kreises wurden Lese­räume eingerichtet.

Auch die Volkskunst, deren Quellen unter der kapitalistischen Entwick­lung fast völlig verschüttet waren, hat eine außerordentliche ideelle und materielle Förderung durch unsere Regierung erfahren. Es wurde ein selbständiges Referat und später eine Abteilung für Kultur beim Rat des Kreises geschaffen, die als wichtigste Aufgabe die fachliche, künstlerische und ideologische Anleitung der Volkskunstgruppen hat. Eine positive Ent­wicklung der Volkskunstgruppen, die wirklich das nationale Volkskunst­erbe pflegen und als ihr eigen betrachten, war der Erfolg dieser Arbeit. Die Liebe zur Heimat, zu unserer deutschen Nation wurde in den Herzen dieser aktiven Mitglieder und darüber hinaus in den Herzen der Werk­tätigen geweckt.

Auch in finanzieller Hinsicht wurde uns von der Regierung für diese Arbeit große Hilfe zuteil; so wurden uns z. B. seit dem neuen Kurs ca. 4000, DM allein für Transportkosten zusätzlich zu unseren Haushaltsmitteln zur Verfügung gestellt, auch für die Anschaffung von Kostümen und Instru­menten erhielten wir vom Kulturfonds mehr als 12 000, DM. (Es würde hier zu weit führen, wenn man alle Mittel, die zusätzlich vom Kulturfonds für Transporte, Kostüme und Kulturräume zur Verfügung gestellt wurden, aufzählen wollte.)

Ein weiterer großer Erfolg der Kulturarbeit in unserem Kreis ist die Betreuung der Feierabendheime.

Auch der Museen- und Denkmalspflege wird in unserem Kreis die größte Aufmerksamkeit geschenkt. Eine Reihe historischer Stätten wurde wieder hergerichtet, um sie der Nachwelt zu erhalten; so z. B. in Nebelin, Abben­dorf, Motrich, Boberow, Seddin, Mellen und nicht zu vergessen unser Roland, der allen Heimatfreunden schon viel Kopfschmerzen bereitet hat. Die 1945 zerstörte Heimatstube in Hinzdorf konnte durch hervorragende Solidaritätsarbeit und durch Unterstützung unserer Regierung wieder aus­gebaut, eingerichtet und der Bevölkerung übergeben werden.

Auf dem Gebiete des Films ist es gelungen, alle Gemeinden unseres Kreises siebentägig zu bespielen. Wenn man sich vorstellt, daß vor 1945 die Dorf­bewohner kilometerweit mit dem Fahrrad oder Wagen fahren mußten, um einen Film zu sehen und in den ersten Jahren nach Zerschlagung des Faschismus junge Menschen mit einem Handwagen hochbepackt mit

45